30.06.2019 07:30 Uhr

SKN-Marathonwolf Erber feiert Hunderter

Karl-Alfred Erber beim Wachau-Marathon 2018
Karl-Alfred Erber beim Wachau-Marathon 2018

"Auf der Süd" bei der Wolfbrigade 04 fühlt er sich am wohlsten. Und auch bei den SKN-Frauen. Er rennt aber auch gern um die NV Arena herum: Der St. Pöltner Marathonwolf Karl-Alfred Erber.

Werktags ist Ing. Mag. Karl-Alfred Erber (47) in Wien als Computerprogrammierer tätig. Abends und feiertags läuft der St. Pöltner rund um die NV Arena, die Viehofner Seen und entlang der Traisen, meist eine 18km lange Runde.

Kommenden Freitag steht sein 100. Marathon (seit 2002) an, sein 61. im SKN-Dress. Beim Lauffestival in Blumau wird er gleich zehn Marathons in zehn Tagen laufen.

Zum Jubiläum wird Erber die rosa Dress der norwegischen SKN-Torfrau Hilde Gunn Olsen überstreifen: "Die ist eine sehr liebe und hat uns in einer Zeit geholfen, als sich zwei Torfrauen verletzt hatten." Den 109. Marathon wird er im Dress von Christoph Riegler laufen. "Am fünften Tag wird der SKN-Vorstand wohl keine Freude haben," scherzt Erber, "für den habe ich die Nummer 5 von Tomas Wiszio gewält."

Seine schönsten Fanerlebnisse hatte Erber "mit unserem coolen und netten Rekordtorschützen Dani Segovia. Diesen Moment, als er in Burgas unser erstes Europacuptor geschossen hat, und danach selbst richtig gerührt war, werde ich nie vergessen."

Erste Helden: Kempes, Rotter & Ramusch

Segovia war auch mitentscheidend, dass Erber seine Liebe zum SKN entdeckte. In seiner Kindheit und Jugend pilgerte Erber nämlich auf den Voith-Platz zum VSE ST. Pölten: "Weltmeister Mario Kempes, Kapitän Poldi Rotter, der immer aufopfernd kämpfte und Didi Ramusch, der aus Klagenfurt kam und Karriere machte, waren meine Helden."

Darum besuchte Erber 2012 wehmütig das letzte offizielle Profi-Spiel auf dem altehrwürdigen Voith-Platz und dort doppelpackte Segovia beim 3:1-Heimsieg der Wölfe vor 3.650 Zuschauern Austria Lustenau.

Seither ist Erber Feuer und Flamme für den SKN und hilft oft bei den Choreos der "Wolfbrigade 04" mit: "Irgendwie bin ich auf der Süd gelandet. Dort wo alle stehen, fühle ich mich einfach am wohlsten."

"Bin gutter Futterverwerter"

Die Frage, ob zehn Marathons in zehn Tagen noch gesund seien, beantwortet Erber so: "Ich glaube, es wäre weniger gesund, würde ich nicht laufen. Ich bin ein guter Futterverwerter." Außerdem gibt's in Blumau ja auch die Therme zum Relaxen.

"Nur" im Olsen-Dress wird Erber beim Hunderter die Ziellinie nicht überqueren: "Meine selbstgebastelte SKN-Norwegen-Fahne liegt schon bereit."

Die Gefahr, dass Erber - der meist rund 4:30 Stunden für die 42,195km lange Strecke braucht - nicht ins Ziel kommt, ist gering. Erst drei Mal konnte er nicht finishen, und das immer in Spanien. In Valencia wegen eines verdorbenen Magens, in Malaga wurde der Marathon wegen Überschwemmungen abgesagt, nur in Pamplona war er einmal zu langsam: "Diese Marathons kamen natürlich nicht in die Hunderter-Wertung."

Thomas Schöpf

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