17.02.2019 12:57 Uhr

BVB mit Personalsorgen - Hoffnung bei Alcácer und Weigl

Julian Weigl könnte gegen Nürnberg zurück ins Team rücken
Julian Weigl könnte gegen Nürnberg zurück ins Team rücken

Borussia Dortmund will den alten Abstand auf Bayern München wiederherstellen, der 1. FC Nürnberg verspricht sich von seinem Kahlschlag in der sportlichen Führung einen neuen Impuls.

Vom Aufrücken des großen Rivalen will sich Borussia Dortmund nicht noch mehr aus der Fassung bringen lassen. "Das spielt keine Rolle", beteuerte Sportdirektor Michael Zorc vor dem Montagsspiel bei Tabellenschlusslicht 1. FC Nürnberg (20:30 Uhr). Es genügt schließlich, dass sich der BVB mit den Folgen der Tottenham-Pleite, gravierenden Verletzungssorgen und der anfälligen Defensive herumschlagen muss.

Die Notwendigkeit, an der grundsätzlichen Linie trotz vier Pflichtspielen in Folge ohne Sieg etwas zu verändern, sieht Trainer Lucien Favre dennoch nicht. "Wir müssen weiter so spielen, aber mit mehr Geduld. Wir kreieren Torchancen, das machen wir gut. Wir dürfen aber nicht mehr solche Tore kriegen. Wir müssen das korrigieren", sagte Favre.

Zorc mahnte zur Ruhe, obwohl Bayern München (3:2 in Augsburg) den Rückstand auf den Tabellenführer auf zwei Punkte verkürzt hat. "Wir haben auch in der Vorrunde Fehler gemacht", sagte er, Jetzt aber, ergänzte er, werde jeder Fehler bestraft, es fehle das Spielglück. Kapitän Marco Reus wird das nicht zurückbringen können, er fällt ebenso weiter aus wie Lukasz Piszczek und wohl auch Abwehrchef Manuel Akanji. Hoffnung besteht zumindest bei Julian Weigl und Paco Alcácer.

Spiel eins nach Kahlschlag beim Club

Radikale Änderungen hatte es in der vergangenen Woche beim Club gegeben. Erst musste Sportvorstand Andreas Bornemann gehen, weil er von Trainer Michael Köllner nicht abrücken wollte, dann folgte wenige Stunde später der Coach. Zu diesem Kahlschlag in der sportlichen Führung kommt die Erinnerung an die 0:7-Vorführung beim Hinspiel in Dortmund.

FCN-Interimschef Boris Schommers, bis zuletzt der Assistent von Köllner, behauptete allerdings, "das steckt nicht mehr in unseren Köpfen". Vielmehr sei dies eben auch ein Teil der Entwicklung einer jungen Mannschaft gewesen. Diese Mannschaft stagniert gleichwohl seit Monaten, daher auch der aufsehenerregende Schnitt. "Am Montagabend geht das Spiel bei 0:0 los. Wir werden versuchen, uns eine Chance herauszuarbeiten", sagte Schommers.

Die Franken haben zumindest von der Konkurrenz im Abstiegskampf eine Steilvorlage erhalten, alle Rivalen verloren ihre Spiele. In der Theorie könnten sich die Nürnberger mit einem Sieg auf Rang 16 schieben. Nur: Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet gegen den BVB nach 15 Spielen ohne Erfolg die Serie durchbrochen wird, der erste Heimsieg seit Ende September gelingt, ist sehr gering.

Schommers will neuen Geist wecken

"Intensität, Freude und Leidenschaft", erklärte Schommers in den letzten Tagen zu den Leitmotiven. Er will mit Unterstützung von Club-Ikone Marek Mintal einen neuen Geist im Team wecken und kündigten Veränderungen an - "sowohl in der Aufstellung als auch in der Art und Weise, wie wir spielen".

Die Defensivspieler Georg Margreitter und Kevin Goden werden allerdings fehlen. Auch auf Virgil Misidjan muss der Club verzichten: Seine Frau erwartet ein Kind. Und mit einem überheblich auftretenden BVB sollte Schommers auch nicht rechnen. Für Dortmund steht selbst zu viel auf dem Spiel. "Die Sinne sind geschärft", sagte Zorc.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Nürnberg: Mathenia - Valentini, Mühl, Ewerton, Leibold - Petrak - Behrens, Löwen - Pereira, Kubo (Palacios) - Ishak. - Trainer: Schommers
Dortmund: Bürki - Hakimi, Weigl (Toprak), Zagadou, Diallo - Witsel, Delaney - Pulisic, Dahoud (Bruun Larsen), Sancho - Götze. - Trainer: Favre
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

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