"Unzufriedenheit" bei Bayern: Matthäus kritisiert Kovac

Das 1:1-Unentschieden am 10. Spieltag gegen den SC Freiburg hat nicht nur sportliche Missstände bei Fußball-Bundesligist Bayern München offenbart. Auch hinter den Kulissen rumore es, meint Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der FCB-Trainer Niko Kovac nun in die Pflicht nahm.
Der ehemalige Bayern-Profi sieht grundlegende Probleme beim amtierenden Meister. Deutlich wurden diese vor allem, so Matthäus als "Sky"-Experte, durch den umstrittenen Instagram-Post von Thomas Müllers Ehefrau Lisa.
Die Aussage von Lisa Müller stelle die derzeitige "Stimmungslage" in München dar. "Es sind die Gespräche zu Hause. Dass eben nicht alle Spieler hinter Niko Kovac stehen. Da ist eine Unzufriedenheit da", erkannte Matthäus.
Mehr dazu: Bayern gibt Stellungnahme ab - Lisa Müller entschuldigt sich
Lisa Müller kommentierte die Einwechslung ihres Mannes gegen Freiburg mit den Worten: "Mehr als 70 Minuten, bis der mal nen Geistesblitz hat." Der Post wurde noch am Samstag gelöscht, verbreitete sich dennoch rasant im Netz.
Die Spielerfrau hat sich mittlerweile beim Bayern-Coach für ihren Post entschuldigt, der FC Bayern sah sich am Sonntag gar zu einer eigenen Stellungnahme gezwungen.
Kovac muss Bayern-Stars "hinter sich bekommen"
Für Matthäus verdeutlicht der Instagram-Post nicht nur eine Kritik am Trainer: "Bayern hat zurzeit nicht die Leichtigkeit, den Zusammenhalt, die Aggressivität und die Spielfreude. Ich sehe keinen, der das Ruder in die Hand nimmt."
Kovac habe es außerdem "versäumt, eine Hierarchie aufzubauen". Vielmehr habe er "alle gleich gemacht. Vielleicht wäre es besser gewesen, einen Stamm herauszusuchen". Der Kroate müsse außerdem "schauen, dass er diese Mannschaft wieder hinter sich bekommt", so der 57-Jährige weiter, der jedoch auch klarstellte: "Ich traue es ihm zu."
Außerdem sieht Matthäus Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic in der Pflicht. Er müsse den Trainer "stärker unterstützen" und als "Bindeglied zwischen Kovac und der Mannschaft sowie zwischen Kovac und den Verantwortlichen" fungieren.
Nach dem Rückspiel in der Champions League gegen AEK Athen (Mittwoch, 20:45 Uhr) steht das Spitzenspiel in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund an (11.11., 18:30 Uhr).