"Zum Einschlafen": Wiese stichelt gegen Werder

Ex-Werder-Keeper Tim Wiese, der zwischen 2005 und 2012 im Tor der Bremer stand, hat sich zu den Europa-Ambitionen des Fußball-Bundesligisten geäußert.
Dass die Verantwortlichen rund um Trainer Florian Kohfeldt den Sprung in den internationalen Wettbewerb anstreben, begrüßte der Keeper in "Bild" grundsätzlich. "Die Fans freuen sich einfach darüber, dass der Verein ehrgeizige Ziele ausruft. Und das ist auch in Ordnung so."
Im gleichen Atemzug schränkte er jedoch ein: "Da muss mehr kommen als gegen Hannover. Die erste Halbzeit war zum Einschlafen, erst mit der Pizarro-Einwechslung kam Dampf rein."
Der 36-Jährige kann sich nicht vorstellen, dass die Hanseaten ihr Vorhaben erfolgreich umsetzen. "Die Qualität des Kaders ist nicht gut genug. Wir sollten nicht vergessen, dass auch die Konkurrenz ihre Kader verbessert hat", erklärte Wiese.
Pizarro? "Ein alter Mann, der nicht viel spielen wird"
Die bisherigen Leistungen des hochgelobten Werder-Coaches Kohfeldt wollte der Torwart nur "vorsichtig" bewerten. "Natürlich hat er gute Arbeit geleistet", betonte Wiese, fügte jedoch mahnend an: "Auch Viktor Skripnik und Alexander Nouri starteten super, bis dann der Absturz kam." Erst jetzt müsse sich Kohfeldt beweisen.
Kein Verständnis zeigte Wiese für die Entscheidung von Claudio Pizarro, der vor wenigen Wochen zum vierten Mal in Bremen unterschrieben hatte. "Warum Pizarro mit seinen fast 40 Jahren nicht aufgehört hat, ist mir ein Rätsel. Er ist ein alter Mann, der nicht viel spielen wird."
Gespannt ist der Torhüter hingegen auf Milot Rashica, der in der Rückrunde "gute Ansätze" gezeigt habe und "verdammt schnell" sei. "Ihn würde ich gern häufiger sehen", sagte Wiese. Genauso wie Max Kruse, der mittlerweile Werder-Kapitän ist. "Er trägt die Binde, gibt ein paar Interviews mehr und das war's. Die Bedeutung der Aufgaben wird überschätzt", berichtete der 36-Jährige.