DFL-Boss Rauball fordert hauptamtliche DFB-Führung

Reinhard Rauball, Präsident der Deutschen Fußball Liga, hat die Forderungen nach einer Reform der Führungsstruktur im deutschen Fußball erneuert.
"Wir brauchen – auch im Sinne der Basis – professionelle Strukturen an der DFB-Spitze", sagte der 71-Jährige im Interview der "Bild am Sonntag". "Wir benötigen eine klare Managementstruktur mit einem hauptamtlichen Vorstand, der dann auch in der Verantwortung steht, und einen Aufsichtsrat, der sich aus Amateuren und Profi-Vertretern sowie möglicherweise auch aus Externen zusammensetzen könnte", sagte der Liga-Boss.
Noch in diesem Monat soll es zu einem Treffen mit der DFB-Spitze um Präsident Reinhard Grindel sowie Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff und Bundestrainer Joachim Löw kommen. "Ich habe den Wunsch, dass der Profi-Fußball mehr einbezogen wird, in einem Treffen mit den Herren Grindel, Bierhoff und Löw schon unmittelbar nach der WM hinterlegt. Joachim Löw hat dem auch grundsätzlich zugestimmt", sagte Rauball, der auch Präsident des Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund ist.
"Ich halte es für zwingend notwendig, dass jetzt effiziente Schritte eingeleitet werden", sagte der Top-Funktionär angesichts des frühen Scheiterns der Nationalmannschaft bei der WM in Russland.
"Es muss alles auf den Tisch. Wir brauchen Maßnahmen, die sofort greifen, und dazu langfristige Veränderungen in Bereichen wie zum Beispiel Trainerausbildung, Nachwuchsleistungszentren, Persönlichkeitsbildung, Erziehung zur Selbstständigkeit. Denn nicht nur die A-Nationalmannschaft ist ja krachend gescheitert. Zuvor haben auch die U15, U17 und U19 äußerst unbefriedigend abgeschnitten."