05.08.2017 21:34 Uhr

Neymar-Hype überstrahlt Pariser Auftaktsieg

Neymar zog alle Blicke auf sich
Neymar zog alle Blicke auf sich

Der Neymar-Wahnsinn überstrahlte alles, auf dem Rasen des Pariser Prinzenparks glänzten allerdings andere. Zwar trug der Star-Neuzugang erstmals das Trikot von Paris Saint-Germain, doch mehr als ein paar Kunststückchen mit dem Ball vor dem Anpfiff waren nicht drin.

Die fehlende Spielberechtigung verhinderte das Debüt des 222-Millionen-Mannes. Stattdessen bejubelte er den 2:0 (1:0)-Sieg gegen Aufsteiger SC Amiens zum Start der Ligue 1 von der Tribüne aus.

Von dort sah er, wie Top-Stürmer Edinson Cavani (42.) eine Flanke von Dani Alves, auch neu in Paris, zur Führung der Gastgeber verwertete. Im zweiten Durchgang legte Javier Pastore (80.) nach. Wie Neymar, dessen Wechsel vom FC Barcelona am Donnerstagabend als perfekt vermeldet worden war, kamen auch Julian Draxler und Kevin Trapp nicht zum Einsatz.

Während Torwart Trapp hinter dem Franzosen Alphonse Areola auf der Bank Platz nehmen musste, stand Draxler nicht einmal im PSG-Kader. Wechselgerüchte ranken sich um den früheren Schalker, der in direkter Konkurrenz zum neuen Heilsbringer aus Brasilien steht. Die Sturmreihe gegen Amiens bildeten Cavani im Zentrum sowie die Argentinier Pastore und Ángel Di María auf den Flügeln.

Ausnahmezustand im Stadion - Trikots ausverkauft

Vor der Partie lagen die rund 45.000 Zuschauer ihrem neuen Schlüsselspieler zu Füßen. Unter frenetischem Jubel betrat Neymar seine künftige Heimstätte. Die Menge tobte. "Ich bin sehr glücklich und froh, diese neue Herausforderung zu erhalten. Paris ist magisch", sagte Neymar. Auch eine ausgiebige Begrüßungsrunde durch das gesamte Stadion ließ sich der Kapitän der brasilianischen Nationalmannschaft nicht nehmen. Die Fans dankten es ihm mit Applaus.

Auch wenn der Olympiasieger der Mannschaft gegen Amiens noch nicht helfen konnte, ließ seine Vorstellung erahnen, was er in der französischen Hauptstadt auslösen kann. Nicht nur als Marketing-Werkzeug. Doch auch hier stellte sich das schier wahnwitzige Investment von 222 Millionen Euro bislang als recht lukrativ heraus. 15.000 Kunden sorgten in den beiden PSG-Fanshops auf den Champs-Elysees und im Prinzenparkstadion für einen Rekordtagesbesuch und spülten dem Klub schon vor Neymars erster Ballaktion die erste Millionen-Einnahme in die Kasse.

Geradezu im Rausch kauften euphorisierte PSG-Fans französischen Medien zufolge schon am Tag von Neymars Vorstellung an der Seine am Freitag sämtliche 10.000 zur Verfügung stehende Trikots ihres Klubs mit dem Namenszug des Torjägers und seiner Rückennummer "10" sowie zahlreiche weitere Fanartikel.

Ultimatum für Transferzertifikat

Das Spiel gegen Amiens geriet im Neymar-Hype fast zur Nebensache. Der Ligaverband LFP konnte Neymar nach eigenen Angaben keine Spielerlaubnis für das Match erteilen, weil das notwendige Transferzertifikat nicht bis zum Ablauf der Frist am Freitag um Mitternacht in der LFP-Zentrale eingegangen war. Durch die Formalie verschiebt sich Neymars Liga-Premiere im PSG-Trikot um mindestens acht Tage. Das zweite Pariser Punktspiel der Saison findet am 13. August bei EA Guingamp statt.

Wie am Samstagabend bekannt wurde, setzte der LFP dem spanischen Fußballverband RFEF ein Ultimatum. Sollte das Zertifikat für den 25-Jährigen nicht innerhalb von sieben Tagen in der LFP-Zentrale eingehen, werden die Franzosen die FIFA kontaktieren. 

"Sie haben sieben Tage, um zu antworten. Wenn der spanische Verband am Ende der sieben Tage das Zertifikat nicht eingereicht hat, wird sich die FIFA der Akten annehmen", sagte LFP-Generaldirektor Didier Quillot am Samstag dem TV-Sender "BeIN Sports".

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