18.12.2016 12:30 Uhr

Mattersburg und St. Pölten im Abstiegsstrudel

Ivica Vastic hofft auf das Frühjahr
Ivica Vastic hofft auf das Frühjahr

Unmittelbar vor der Winterpause hat sich die Lage des SV Mattersburg in der Fußball-Bundesliga noch einmal verschärft. Durch die 0:2-Auswärtsniederlage der Burgenländer am Samstag gegen die Austria und dem gleichzeitigen 2:2 des Tabellenvorletzten SKN St. Pölten gegen die Admira fehlen dem Schlusslicht schon vier Punkte auf einen Nicht-Abstiegsplatz.

Trotz des drohenden Rückfalls in die Zweitklassigkeit versuchte Trainer Ivica Vastic, Zuversicht zu verbreiten. "Die Meisterschaft ist noch lange genug", betonte der Ex-Teamspieler.

Nun gehe es darum, sich optimal auf die am 11. Februar 2017 beginnende Frühjahrssaison vorzubereiten. "Wir müssen die Zeit nutzen, damit wir den Rückstand mit noch mehr Motivation und Willen aufholen können. Wir müssen fokussierter sein", forderte Vastic.

Nur drei Siege im Herbst

Seine Mannschaft brachte es in den ersten 20 Runden nur auf drei Siege und kassierte in dieser Liga-Saison nur in einer Partie kein Gegentor. Etwas besser schaut die Bilanz des Abstiegskampf-Konkurrenten SKN St. Pölten aus - seit dem Amtsantritt von Jochen Fallmann holte der Aufsteiger in acht Meisterschaftsspielen elf Punkte und schaffte den Einzug ins Cup-Viertelfinale.

Dennoch ist weiterhin nicht geklärt, ob Fallmann im kommenden Jahr von der Interims- zur Dauerlösung aufsteigen darf, was bei den SKN-Profis Unverständnis auslöste. "Die letzten Wochen waren nicht so schlecht. Wir haben mit unseren Leistungen ein klares Statement für Fallmann gesetzt", erklärte Kapitän Lukas Thürauer.

Auch Mittelfeldspieler Peter Brandl sprach sich für einen längeren Verbleib von Fallmann aus. "Er brennt und lebt auf der Linie, er lebt für den Fußball. Alles andere als ein Trainer Fallmann würde mich überraschen." Die Entscheidung dürfte die Chefetage des Aufsteigers wohl noch vor Weihnachten treffen.

Kopfschütteln bei Fallmann

Dass man sich damit überhaupt so lange Zeit lässt, sorgt bei Fallmann für Kopfschütteln. "Ich bin bereit für die Aufgabe und St. Pöltner durch und durch. Mir fehlt aber das Bekenntnis vom Club. Jetzt ist der Verein am Zug", erklärte der 37-Jährige.

Rückendeckung erhielt Fallmann von Admira-Betreuer Oliver Lederer. "Ich finde es nicht in Ordnung, wie mit ihm umgegangen wird. Es wäre dem SKN zu wünschen, dass das bald geregelt ist." Dass sich Fallmann in der vergangenen Woche einem Hearing stellen musste, konnte Lederer nicht verstehen. "Wofür braucht man da ein Hearing? Fallmann leistet gute Arbeit."

Auch Lederers Zukunft ist noch nicht geklärt - der 38-Jährige gilt als Kandidat für den Posten des Altach-Trainers. Auch in dieser Personalfrage könnte in der kommenden Woche Klarheit bestehen, wobei Lederer nach dem Schlusspfiff in St. Pölten einen längeren Aufenthalt in der Südstadt andeutete. "Ich habe mich mit meinem Abgang nie beschäftigt, ich bin Admira-Trainer und das auch gerne. Wenn ich weiter Trainer sein darf, werde ich das sein, weil die Admira mein Verein ist."

Der SKN kämpft um Nicht-Abstiegsplatz

Die Niederösterreicherer schoben sich dank des Punktgewinns gegen St. Pölten auf Rang sechs und überholten dabei den WAC, der beim 0:3 in Salzburg chancenlos war. "Ich bin froh, dass die Herbstsaison vorbei ist, dass dann die Verletzten wieder zurückkommen. Im Frühjahr müssen wir uns ganz anders präsentieren und wieder Gas geben", sagte Coach Heimo Pfeifenberger und ließ mit einer scharfen Warnung an seine Spieler aufhorchen: "Sollte jemand aufmucken, wird er bei uns nicht überleben."

Der Vorsprung des WAC auf Mattersburg beträgt acht Punkte, die achtplatzierte SV Ried hat sechs Zähler mehr als die Burgenländer auf dem Konto. Dass das Guthaben nicht größer ist, lag laut Trainer Christian Benbennek vor allem an der mangelnden Effizienz beim Heim-0:3 gegen Sturm Graz. "Es klingt zwar seltsam bei einem Endstand von 0:3, aber das Spiel mit dem Ball und die Offensivaktionen gehörten mit zu unseren besten Herbstleistungen. Heute war der größte Unterschied die Kaltschnäuzigkeit bei der Chancenverwertung", sagte der Deutsche, der keine große Abstiegsangst verspürt. "Richtig gut ist es derzeit nicht, aber am Ende wird es passen", vermutete Benbennek.

Mehr dazu:
>> SKN: Vom Musterschüler zum Prügelknaben

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten