27.10.2016 12:28 Uhr

Mainz: Profis sollen "auch mal böse" sein

Schmidt will, dass seine Spieler auch mal ausflippen
Schmidt will, dass seine Spieler auch mal ausflippen

Mainz 05 schied unter der Woche fahrlässig aus dem Pokal aus. Für FSV-Trainer Martin Schmidt eigentlich ein Grund, auch mal auszuflippen. Seine Spieler sind ihm viel zu nett.

Wäre es nach Schmidt gegangen, dann müssten sie im Zuge der Renovierungsarbeiten im Ronhof in Fürth nun auf jeden Fall auch die Gästekabine erneuern. Zumindest hätten dort am Mittwochabend die Wände gewackelt. "Ich möchte, dass mein Team mal wütend wird", sagte der Trainer des FSV Mainz 05 nach dem Last-Minute-Aus seiner Mannschaft in der 2. Runde des DFB-Pokals bei Zweitligist SpVgg Greuther Fürth, und notfalls dürfe dann auch mal "was durch die Kabine fliegen".

Wie groß Wut und Verärgerung bei den Spielern tatsächlich waren, darüber konnten zunächst nur Mutmaßungen angestellt werden. Nach dem 1:2 (0:0) bei den Kleeblättlern waren die Mainzer schnell in ihrem bereitstehenden Bus verschwunden. Zuvor, berichtete Schmidt, sei es in der Kabine ganz still gewesen, aber auch im Team müsse es in einer solchen Situation "laut werden". Für das erstrebte Weiterkommen im DFB-Pokal, wo Fürth im Achtelfinale nun auf Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach wartet, war es da allerdings schon zu spät.

Eigentlich wollte Mainz in allen drei Wettbewerben überwintern

Ein Ärgernis war das Aus beim fränkischen Zweitligisten für die Mainzer allemal. 1:0 geführt durch den eingewechselten Jhon Córdoba (68.), dann erst den Ausgleich kassiert durch Sercan Sararer (79.), und in der Schlussminute durch den Treffer von Veton Berisha (90.) sogar noch verloren. Für Schmidt war das nicht nachzuvollziehen. "Es tut mir leid für den Verein und die Fans, wir haben das Achtelfinale fahrlässig verspielt", sagte der Schweizer.

Das erste von drei Zielen ist damit verfehlt. Schmidt hatte vor dem Spiel in Fürth betont, Mainz wolle in allen drei Wettbewerben überwintern. Kann sein, dass die Rheinhessen aber im kommenden Jahr dann nur noch in der Bundesliga spielen, denn auch in der Europa League ist die Versetzung im Moment gefährdet.

Zunächst aber hofft der Mainzer Trainer, dass seine Spieler "auch mal böse" werden. "Aus der Wut", forderte er, "muss im nächsten Spiel eine Reaktion werden". Ob das gelingt? "Ich hoffe", sagte Schmidt, "dass nicht nur ich mich ärgere."

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