Sturm-Präsident Jauk appelliert an Fans

Der SK Sturm Graz hat schon einmal bessere Zeiten erlebt. Mit drei Niederlagen, vier Remis und nur einem Sieg im Jahr 2016 sind die Steirer in der Tabelle auf Platz sechs abgerutscht. Ein Startplatz für die Qualifikation der Europa League liegt in weiter Ferne. Der Unmut im Verein ist laut, die Fanszene rebelliert. Nun will Präsident Christian Jauk die Wogen glätten – indem er an den Sturmgeist appelliert.
"Nur gemeinsam kommen wir gestärkt aus dieser Situation wieder heraus. Wir zählen auf den großen Sturmgeist", verlautbarte Jauk am Mittwoch via Presseaussendung. Schuld an der Misere ist für ihn vor allem die personelle Situation. "Die Abgänge sowie eine Vielzahl an Verletzungen haben unsere Mannschaft geschwächt. Gleichzeitig ergeben sich bei Abgängen immer neue Chancen für andere Spieler, in die Fußstapfen zu treten. Aber Veränderungen benötigen auch Geduld."
Der Unmut der Fans war zuletzt laut hörbar. Dem SK Sturm wird Beschönigung des Status quo, Perspektivenlosigkeit und Dünnhäutigkeit vorgeworfen. Außerdem sind die Anhänger nicht mit der Arbeit vom ehemaligen Meistertrainer Franco Foda einverstanden.
Zuschauerrückgang in Graz
"Konstruktive Kritik ist uns wichtig und diese werden wir auch in Zukunft ernst nehmen. Botschaften und Aktionismus unter der Gürtellinie lehnen wir jedoch strikt ab. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin, jeder Sportler und jede Sportlerin sowie jeder Trainer und Betreuer werden weiterhin mit vollem Einsatz versuchen, bestmögliche Arbeit für unseren Verein zu leisten", meinte Jauk.
Neben Transparenten äußert sich der Ärger der Anhänger auch in einer simplen, aber effektiven Maßnahme: dem Fernbleiben. In dieser Saison pilgern durchschnittlich nur 8.702 Zuschauer nach Graz-Liebenau. In der Vorsaison waren es immerhin 10.132, in der Meistersaison lag der Schnitt noch bei 11.811 Besuchern.
Das reißt natürlich auch ein Loch ins Budget, allerdings laut Jauk keines, das man nicht flicken kann: "Trotz des Zuschauerrückgangs, der wirtschaftlich in diesem Ausmaß nicht vorhersehbar war, wollen wir auf einer wirtschaftlich soliden Basis agieren und die Schuldenfreiheit sicherstellen."
Bleibt abzuwarten, ob sich die Fans mit dem Appell besänftigen lassen. Wenn die sportliche Talfahrt fortgesetzt wird, ist dies wohl eher unwahrscheinlich.
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js