20.03.2016 10:45 Uhr

Gorgon kritisiert Austria-Fans

Alexander Gorgon störten die Pfiffe der violetten Fans beim Austria-Heimspiel gegen den Wolfsberger AC
Alexander Gorgon störten die Pfiffe der violetten Fans beim Austria-Heimspiel gegen den Wolfsberger AC

Bei der Austria hängt der Haussegen schief. Die Bilanz von nur einem Sieg in den jüngsten fünf Liga-Heimspielen in Wien-Favoriten nagt derzeit am Nervenkostüm von so manchem Anhänger. Beim 0:0 gegen den WAC am Samstag gab es mitunter Pfiffe von den mit 7.011 Zuschauern besetzten Rängen. Dies veranlasste Alexander Gorgon zu einem überraschend deutlich ausgefallenen Konter.

"Mittlerweile freuen wir uns auf die Auswärtsspiele, da können wir unser Spiel machen, haben wir keine Pfiffe von der ersten Minute an", sagte der Austria-Vizekapitän und sah die Unmutsäußerungen im Spiel gegen die Wolfsberger nicht als Ausnahme. "Ich muss ganz ehrlich sagen, das Publikum hilft uns schon seit mehreren Wochen nicht wirklich voran. Die ganze Mannschaft ist sehr enttäuscht."

Seit Gorgon den Herbstmeister-Pokal in die Höhe stemmen durfte, läuft es für die Austria in der heimischen Generali Arena nicht mehr nach Wunsch. Dem 2:1-Erfolg gegen Sturm Graz Anfang Dezember folgte zum Jahresausklang eine 1:2-Niederlage gegen Altach. Im Frühjahr gab es in den Heimauftritten gegen Rapid (0:3), Mattersburg (2:2), Ried (3:1) und nun Wolfsberg nur einen vollen Erfolg.

Auswärts hui, zu Hause pfui

In der Auswärtstabelle auf Platz eins liegend, ist Rang vier im Heimklassement zu wenig, um im Titelkampf ganz oben mitzumischen. Wie die Austrianer immer wieder betont wissen wollen, sei die Meisterschaft jedoch ohnedies nicht das erste Saisonziel. "Es ist nach vorne hin noch immer alles möglich, aber das Ziel ist Platz drei", sagte Austria-Kapitän Robert Almer. Man dürfe auch nicht vergessen, wie die vergangene Saison für die Austria gelaufen sei. Da stand am Ende nur der blamable siebente Platz zu Buche.

Nun fehlen der Austria zwar schon sieben Punkte auf Tabellenführer Salzburg, auf Platz vier und Admira Wacker sind es aber auch noch sieben Zähler Vorsprung. Dennoch strapazierte die Nullnummer gegen den nun immerhin sieben Runden ungeschlagenen WAC die Nerven. Dass Rückpässe in der auf Ballbesitz ausgelegten Spielweise mit Pfiffen kommentiert wurden, passt zum Bild der traditionell kritischen Austria-Anhängerschaft.

Zwei magere Jahre seit der Meistersaison 2012/13 haben das ihrige zur schlechten Stimmungslage beigetragen. Auch unter Trainer Thorsten Fink hat die Austria die violetten Fans trotz zwischenzeitlicher Tabellenführung noch nicht wirklich zurückgewonnen. Die Aussagen von Gorgon wollte der Deutsche nicht überbewerten. "Wir haben jetzt keine 40.000, die uns nach vorne peitschen, das ist klar. Wenn ein Spieler seinen Unmut freien Lauf lässt, dann eher nur, weil wir die drei Punkte nicht mitgenommen haben", sagte Fink.

"Besseren Fußball? Dann müssen sie in ein anderes Stadion gehen"

Der Austria-Coach sah gegen den WAC eine durchwegs bemühte violette Elf - und ärgerte sich umso mehr über kritische Fragen. "Wir haben alles rausgehauen, aber den Ball muss man eben über die Linie drücken", analysierte Fink und verwies auf 21 Torschüsse seiner Elf.

Vorwerfen könne er seinen Profis nichts. "Wenn Sie noch besseren Fußball sehen wollen, dann müssen Sie in ein anderen Stadion gehen", sagte er gegenüber Journalisten. Beim Abgang aus der Pressekonferenz zeigte sich Fink dann einigermaßen erregt und strafte die Medienvertreter mit einem bösen Blick.

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apa/red

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