Schmidt: Chefankläger deutet Sperre an

Anton Nachreiner, Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses, erwartet nach dem massiven Fehlverhalten von Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt in der Partie gegen Borussia Dortmund "sicher eine Sanktion". Das bestätigte er im Gespräch mit ''Sport1.de'': "Aber welche, das kann ich noch nicht sagen." Man werde versuchen, "eine schuldangemessene Sanktion zu finden. Ob das dann als Exempel aufgefasst wird, weiß ich nicht", sagte Nachreiner.
"So ein Verhalten ist noch nie dagewesen. Es war sehr ungewöhnlich, dass das ein Trainer so praktiziert. Mich wundert es schon, wie sich Herr Schmidt da verhalten hat, und dass er es darauf hat ankommen lassen", sagte er.
Schmidt hatte sich in der Partie gegen den BVB partout geweigert, den von Schiedsrichter Felix Zwayer ausgesprochenen Innenraumverweis zu akzeptieren. Der Unparteiische unterbrach das Spiel daraufhin. "Wenn der Trainer einfach nicht gehen will, was soll der Schiedsrichter da noch machen? Ein Spieler muss auch gehen, wenn er des Feldes verwiesen wird, auch, wenn es ein umstrittener oder ungerechter Platzverweis ist", sagte Nachreiner.
"Bei der Freistoß-Ausführung kann ich nichts groß Verwerfliches erkennen"
Schmidt hatte sich insbesondere darüber echauffiert, dass ein Freistoß, der zum Siegtor durch Pierre-Emerick Aubameyang führte, angeblich zu weit vorne ausgeführt worden war. "Auch bei der Freistoß-Ausführung kann ich nichts groß Verwerfliches erkennen", analysierte Nachreiner, schließlich sei es "gang und gäbe, dass vier, fünf Meter neben dem Punkt ein Freistoß ausgeführt wird, vor allem, wenn es in der anderen Hälfte ist. Es ist der Sinn des Spiels, dass es schnell weitergeht."
Er werde Schmidt "keinerlei Ratschläge" geben, schließlich müsse "jeder selbst wissen, wie er sich verhält", bekräftigte Nachreiner und kündigte eine Entscheidung für "Dienstagnachmittag oder Mittwoch" an.