06.11.2015 13:37 Uhr

Leipzig zaubert nächsten Youngster hervor

Ken Gipson steht beim RB Leipzig vor seinem Startelf-Debüt
Ken Gipson steht beim RB Leipzig vor seinem Startelf-Debüt

Der Jungbrunnen beim Zweitliga-Tabellenführer RB Leipzig scheint unendlich zu sprudeln. Auch nach dem Wechsel des 20-jährigen Joshua Kimmich zum FC Bayern München mangelt es nicht an Talenten beim ambitionierten Club aus Sachsen.

Trainer Ralf Rangnick zauberte beim 2:1-Sieg vergangenes Wochenende in Sandhausen nach der Verletzung von Lukas Klostermann mit Ken Gipson den nächsten Rohdiamanten hervor. Bei der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag steht der 19-Jährige vor einem möglichen Startelf-Debüt.

"Er ist richtig schnell, hat ein geschicktes Zweikampfverhalten und in der Offensive immer wieder gute Aktionen. Damit ist er auch in seinen jungen Jahren schon ein Spieler, der auf diesem Niveau mithalten kann",sagt Rangnick über den Rechtsverteidiger, der zu Saisonbeginn aus der U19 des VfB Stuttgart kam. 

Jüngstes Team der 2. Liga

Dass sich der 57-Jährige auf die Fahne geschrieben hat, Talente weiter zu entwickeln, zeigt die Altersstruktur bei RB Leipzig. Mit einem Schnitt von 24,1 Jahren sind die Sachsen das jüngste Team der 2. Bundesliga, nur knapp vor Kaiserslautern mit 24,2 Jahren.

Obwohl Geld beim vom milliardenschweren Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz finanzierten Club eine untergeordnete Rolle spielt, bleibt der Schwabe Rangnick seiner Linie treu: "Wir wollen in erster Linie junge Talente zu Topspielern formen."

Rangnick erklärt weiter: "Je erfolgreicher wir spielen, desto mehr nimmt natürlich auch der Marktwert zu. Wenn Beides zusammenkommt, haben am Ende alle etwas davon. Wir hoffen natürlich, dass es im Falle eines Aufstieges keinen Grund dafür gibt, dass uns Spieler verlassen." Stürmer Yussuf Poulsen etwa kam für 400 000 Euro nach Leipzig, sein aktueller Marktwert wird auf vier Millionen Euro geschätzt.

Königstransfers wie Mertesacker oder Luiz Gustavo

Rangnick kaufte bei seinen vorangegangenen fünf Trainerstationen in der 1. und 2. Bundesliga zum Beispiel 27 Akteure für insgesamt 43,5 Millionen Euro ein. Der Erlös der Spieler bezifferte sich später auf 322,5 Millionen Euro. Darunter waren Königstransfers wie der frühere Hannoveraner Per Mertesacker, den er von Null auf 20 Millionen Euro pushte. Unvergessen der Wechsel des Hoffenheimers Luiz Gustavo, der gegen Rangnicks Willen für 22 Millionen Euro zum FC Bayern ging. Gekostet hatte er eine Million.

Auch für die Red-Bull-Vereine zahlte sich diese Transferpolitik schon aus. Statt wie erhofft nach Leipzig wechselte der für 350 000 Euro verpflichtete Salzburger Kevin Kampl für zwölf Millionen Euro nach Dortmund. Sein Teamkollege Mané Sadio, der 500 000 Euro kostete, wurde für 15 Millionen Euro zum FC Southampton transferiert.

Kaiserslautern in anderen Dimensionen

Von Millionen-Transfers können die "Roten Teufel" nur träumen. Der letzte fette Deal liegt elf Jahre zurück. 2004 wechselte Miroslav Klose, der von den eigenen Amateuren gekommen war, für fünf Millionen Euro zu Werder Bremen. Gewinnbringend waren auch die Wechsel von Stürmer Simon Zoller zum 1. FC Köln oder Torwart Kevin Trapp zu Eintracht Frankfurt - allerdings im kleineren finanziellen Rahmen.

In der jüngeren Vergangenheit fehlte oft das Geld, um hoffnungsvolle Talente fest zu verpflichten oder Eigengewächse länger zu binden. Profis wie Sidney Sam oder Amin Younes waren nur ausgeliehen. Nachdem im Sommer zum dritten Mal in Serie knapp der Aufstieg verpasst wurde, verließen mehrere Leistungsträger den Verein. So wie Kapitän Willi Orban, der mit seinem Wechsel zum ungeliebten Ligarivalen aus Leipzig für Zündstoff in den Führungsetagen beider Clubs sorgte. Beim Aufeinandertreffen am Sonntag fehlt er gelbgesperrt.

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dpa

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