29.10.2015 21:40 Uhr

ÖFB-Team ist "Mannschaft des Jahres"

Das Fußball-Nationalteam ist in der Gunst der Österreicher wieder obenauf. Erstmals seit 18 Jahren ist die ÖFB-Auswahl die heimische "Mannschaft des Jahres". Damals hatte sich Österreich mit der WM 1998 zuletzt für ein Großereignis qualifiziert. Im Juni 2016 geht es neuerlich nach Frankreich. Selbst bei der EM-Endrunde werden der aktuellen Erfolgsgeneration Chancen eingeräumt.

Auf dem Weg zur EM haben David Alaba und Co. auch international für Aufsehen gesorgt. Neun Siege aus zehn Spielen - lediglich England hatte in der Qualifikation eine bessere Bilanz vorzuweisen als das ÖFB-Team. Als Belohnung werden die Österreicher bei der Auslosung der EM-Gruppen am 12. Dezember in Paris unter anderem mit Vierfach-Weltmeister Italien aus Topf zwei gezogen.
>> Topfeinteilung für die EM-Auslosung

Nie zuvor hat sich Österreich auf sportlichem Weg für eine EM qualifiziert. In der FIFA-Weltrangliste erreicht das ÖFB-Team nächste Woche als Zehnter erstmals die Top Ten. Unmittelbar nach der Heim-EM 2008 wurde das Team noch als 105. geführt.

Der Aufschwung ist eng mit einem Namen verbunden: Marcel Koller. Der Teamchef, seit November 2011 im Amt, wurde für seine Konsequenz belohnt. Er setzt seit Jahren auf den gleichen Stamm. Selbst wenn einzelne Spieler bei ihren Clubs schwierige Phasen zu überstehen hatten - der Schweizer hat ihnen immer vertraut. Stürmer Marc Janko etwa dankte es ihm in der EM-Quali mit sieben Treffern.

Verschworene Einheit ÖFB-Team

Koller hat aus der Nationalmannschaft eine verschworene Einheit geformt. Das war bei den Feiern der fixierten EM-Teilnahme in Schweden (4:1) und zum Quali-Abschluss zu Hause gegen Liechtenstein (3:0) nicht zu übersehen. Durch die konsequente Personalpolitik haben sich Automatismen entwickelt, die man sonst nur aus Clubmannschaften kennt.

Auch an seinem EM-Kader wird Koller nur wenig verändern. Er kann auf Stammspieler aus der deutschen Bundesliga und der englischen Premier League zurückgreifen, die mittlerweile das Rückgrat der Mannschaft bilden. Nach der ersten Elf bieten sich aber auch neuen Kräften Chancen. 23 Spieler darf Koller mit nach Frankreich nehmen. Im kommenden Trainingslager in Alicante (9. bis 15. November) kann er bereits testen.

Bleibt Koller auch nach der EM?

Die dominierende Frage der kommenden Monate dürfte aber nicht Kollers EM-Aufgebot, sondern seine eigene Zukunft werden. Der 54-Jährige ist vertraglich nur noch bis nach der EM gebunden. ÖFB-Präsident Leo Windtner würde mit seinem Erfolgscoach lieber heute als morgen verlängern, mit ihm auch um die WM-Teilnahme 2018 in Russland spielen. Koller könnte aber auch andere Angebote abwarten, falls ihm die tägliche Arbeit als Clubtrainer reizvoll erscheint.
>> Windtner: Fans wollen mit Koller in WM-Quali

In Österreich hat der Schweizer bereits mitgeholfen, eine neue Fußball-Euphorie zu entfachen. Das Ernst-Happel-Stadion in Wien (48.500 Plätze) stieß in der abgelaufenen Quali an seine Kapazitätsgrenzen. Vier von fünf Heimspielen waren ausverkauft. Es kamen nie weniger als 44.200 Zuschauer. Die nächste Gelegenheit, dem ÖFB-Team in Wien auf die Beine zu schauen, gibt es am 17. November im Test gegen die Schweiz.

Mehr dazu:
>> Tabelle und Ergebnisse EM-Qualifikation Gruppe G
>> Stöger: ÖFB-Team besser als 98er Generation

apa

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