12.08.2015 22:54 Uhr

Rapid triumphiert in spektakulärem Derby

Rekordmeister Rapid hat den eigenen Erfolgslauf auch im 314. Wiener Derby fortgesetzt. Die Hütteldorfer setzten sich am Mittwochabend bei der Austria völlig verdient mit 5:2 durch und halten damit auch nach der vierten Bundesliga-Runde beim Punktemaximum. Für den Lokalrivalen war es die erste Saisonniederlage, er liegt nun fünf Zähler hinter dem Tabellenführer zurück.

Stefan Stangl (17.), Philipp Schobesberger (27.) und Stefan Schwab (33.) stellten in der mit 12.500 Zuschauern ausverkauften Generali-Arena schon früh die Weichen auf Sieg. Nach dem Seitenwechsel legten Steffen Hofmann (56.) und Robert Berić (66.) weitere Treffer nach. Für die Austria konnte Alexander Gorgon (45.+2/Elfmeter-Nachschuss, 72.) nur Ergebniskosmetik betreiben. Die Derby-Premiere von Neo-Trainer Thorsten Fink missglückte damit hauptsächlich aufgrund einer schwachen Defensive völlig.

Die Rapidler zeigten, dass sie deutlich besser eingespielt sind, waren vor allem abgebrühter und effizienter. Sie bauten damit ihre ungeschlagene Ligaserie auf mittlerweile 16 Partien aus. Saisonübergreifend haben die Grün-Weißen nun schon sechs Spiele in Serie gewonnen. Das 5:2 war zudem ein besonderer Erfolg, war es doch der höchste in Wien-Favoriten überhaupt. Insgesamt war es der höchste Sieg gegen den Erzrivalen seit dem 6:3 im Hanappi-Stadion am 10. März 1990.

Rapid eiskalt vor dem Tor

Die Austria startete stark in die Partie, attackierte die wieder mit ihrer besten Formation angetretenen Rapidler früh und kontrollierte zunächst das Geschehen. Dank eines Eigenfehlers brachten sich die mit einer neu formierten Abwehr angetretenen Gastgeber aber um die Früchte des guten Beginns. Nach einem Hofmann-Freistoß stand Gorgon nicht nah genug bei Stangl, der unbedrängt einköpfeln konnte (17.). Die Austria war weit weniger effizient. Olarenwaju Kayode zog auf Ján Novota zu, der Rapid-Keeper rettete aber mit dem Fuß in höchster Not (26.).

Quasi im Gegenzug legte Rapid nach. Nach einem weiten Stangl-Pass auf Berić schlief die Austria-Hintermannschaft, und dessen Zuspiel konnte Schobesberger mit wenig Mühe verwerten (27.). Bei einem Kopfball von Christopher Dibon rettete Patrizio Stronati danach kurz vor der Linie (31.). Zwei Minuten später hieß es aber bereits 0:3. Roi Kehat spielte den Ball ungewollt ideal zu Schwab, dessen toller Schuss aus 20 Metern genau im Kreuzeck landete.

Unmittelbar vor dem Pausenpfiff schöpften die Hausherren noch einmal Hoffnung. Gorgon wurde von Mario Sonnleitner im Strafraum gelegt und verwertete den verhängten Elfmeter im Nachschuss selbst. Zunächst war er an Novota und der Stange gescheitert. Die Austrianer nahmen den Schwung auch in die zweite Hälfte mit, ließen aber die nötige Effizienz vermissen. Novota ließ sich von einem Weitschuss von Christoph Martschinko nicht überraschen (51.) und zeigte bei einem Kayode-Abschluss eine Glanzparade (52.).

Hofmann macht alles klar

Die Rapidler machten im Gegensatz dazu den Sack zu. Nach einem Konter bediente Schobesberger Kapitän Hofmann, der den Ball bei seiner letzten Aktion überlegt ins lange Eck schlenzte (56.). Damit war die Gegenwehr der Austria eigentlich gebrochen, die Frage war nur noch die Höhe des Siegs.

Der starke Stangl (60.) und Berić (64.) hätten weiter nachlegen können. Seine zweite Chance nutzte Berić dann aus, nach Schobesberger-Flanke konnte er am Fünfer völlig freistehend einköpfeln (66.). Die Austrianer konnten immerhin noch Ergebniskosmetik betreiben, Novota konnte einen Gorgon-Schuss nach kurz abgespieltem Freistoß nicht bändigen (72.). Rapid kam dem sechsten Treffer im Finish noch nahe, eine Doppelchance von Florian Kainz (83.) blieb aber ungenützt. Der erste Rapid-Sieg in Favoriten seit 6. April 2014 wurde noch lange am Rasen vor den Gästeanhängern gefeiert.
>> Bilanz Austria Wien vs. SK Rapid

Es war damit auch ein bitterer Abend für Herbert Prohaska. Die Austria-Legende war vor der Partie im Stadion anlässlich seines 60. Geburtstags geehrt worden und hatte gemeinsam mit Tibor Nyilasi auch den Ehrenanstoß vorgenommen. Sein Wunsch eines Heimsiegs ging damit alles andere als in Erfüllung.

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apa

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