In Grazer Straflandesgericht hat am Mittwoch der Prozess gegen Hannes Kartnig und vier Mitbeschuldigte begonnen. Gleich zu Beginn teilte der Richter die Verhandlung auf und kündigte bereits für Mittag ein erstes Urteil an. Dabei geht es nur um einige Delikte, die ausschließlich den ehemaligen Sturm-Präsidenten betreffen. Der Rest wird dann planmäßig weiterverhandelt.

Blitzlichtgewitter, ein gut gefüllter Zuschauerraum heftige Diskussionen anwesender "Fußballexperten": Der Auftakt zum zweiten Verfahren rund um Hannes Kartnig und die Sturm-Pleite war ähnlich wie beim ersten Mal. Mit einem Unterschied: Der Hauptangeklagte wurde aus der Haft vorgeführt, nachdem ihm die Fußfessel wieder aberkannt worden. Diesmal geht es in erster Linie um den schweren Betrug bezüglich der Eintrittskarten-Abrechnung.

Staatsanwalt Johannes Winklhofer prangerte an, dass bei den Heimspielen "getürkte Zahlen aus den Einnahmen an den steirischen Fußballverband und die Bundesliga weitergeleitet wurden". Diese Institutionen wurden dadurch laut Ankläger um 20.000 Euro (Fußballverband) und 52.000 Euro (Bundesliga) geschädigt. Der mitangeklagte Sekretär habe, so Winklhofer, die Unterlagen "im Auftrag von Kartnig so zusammengestellt."

Der Anwalt von Hannes Kartnig, Roland Kier, beantragte gleich zu Beginn, den Sachverständigen Fritz Kleiner wegen Befangenheit auszutauschen. Das Gericht behielt sich diese Entscheidung zunächst vor. Allerdings verfügte Richter Martin Wolf, dass zunächst jene Delikte, die nur mehr Kartnig betreffen, erledigt werden. Dabei geht es um jene Haftung für einen Kredit, die man vom Land Steiermark hätte haben wollen, als der Klub laut Ankläger längst zahlungsunfähig war. Außerdem um einige kleinere Beträge, die an Lieferanten nicht bezahlt wurden sowie den Vorwurf der Fahrlässigkeit, weil zu teure Spieler eingekauft worden waren.

Ein Teilurteil des Schöffensenats wurde bereits für Mittag erwartet.

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apa