14.05.2014 15:49 Uhr

Viele Déjà-vus beim Cup-Mastermind

St. Pöltens Trainer Gerald Baumgartner ist nach 14 Spielen im Cup noch immer ungeschlagen
St. Pöltens Trainer Gerald Baumgartner ist nach 14 Spielen im Cup noch immer ungeschlagen

St. Pöltens Trainer Gerald Baumgartner hat vor dem Cupfinale gegen RB Salzburg jede Menge Déjà-vus. Nur eines ist anders. Jonathan Soriano nimmt er es ab, dass die Salzburger den SKN nicht unterschätzen werden. Spanisch ist ihm die selbe Ansage letztes Jahr hingegen bei Austrias Kapitän Manuel Ortlechner vorgekommen.

Beim Stelldichein der beiden Cuprivalen RB Salzburg und SKN St. Pölten (Erste Liga) im Haus des Bewerbssponsors in Wien hatten viele Beteiligten Déjà-vus. Wie im Vorjahr bei Austria gegen Pasching (Regionalliga Mitte) trifft im Finale der frisch gekürte Bundesliga-Meister auf einen Klub aus einer niedrigeren Liga. Wie im Vorjahr ist es für den Trainer des Bundesligisten das letzte Spiel vor dem Wechsel nach Deutschland. Damals ging Peter Stöger zum 1. FC Köln, diesmal wechselt Roger Schmidt zu Bayer Leverkusen. Und wie im Vorjahr heißt der Trainer beim Underdog Gerald Baumgartner. Der hat übrigens sein einziges Europacupspiel als Spieler für die Austria gegen Leverkusen im UEFA-Cup gemacht.

Baumgartner fiel nun aber sehr wohl ein Unterschied zum vergangenen Cupfinale auf: "Letztes Jahr hat der Austria-Kapitän (Anm.: Manuel Ortlechner) gemeint, dass man uns nicht unterschätzen wird und ich habe gleich gespürt, dass er das nicht ernst meint. Jonathan Soriano aber wirkt schon voll fokussiert auf das Spiel." Salzburgs Kapitän belegte diese Annahme anschließend eindrucksvoll, indem er jegliche Fragen nach dem Abgang von Schmidt und der Ankunft von Neo-Coach Adi Hütter fast gänzlich umkurvte.

Auch Grasegger kann den Titel verteidigen

Ein paar Rosen hat Soriano Schmidt dann aber schon noch gestreut: "Er ist ein guter Trainer und ein guter Mensch. Ich gratuliere ihm zu seiner Entscheidung, denn Leverkusen hat eine starke Mannschaft." Dann fand der Spanier sofort wieder in die Spur: "Wir wollen hier in Östereich die beste Mannschaft sein. Das versuchen wir am Sonntag wieder zu zeigen." Sein St. Pöltner Kapitänskollege Tomasz Wisio gab zu, dass das Finale "nur für manche von uns wie ein normaler Arbeitstag sein wird". In der Hinsicht kann bei den Wölfen lediglich Verteidiger Martin Grasegger ein Déjà-vu ereilen, der im Vorjahr unter Baumgartner mit Pasching den Titel in Wien holte.

Auf ihrem Triumphzug 2012/2013 schalteten Baumgartner, Grasegger und Co. auch RB Salzburg im Halbfinale auswärts (2:1) aus. Schmidt hegt keine Racheglüste. "Ich will niemandem etwas heimzahlen. Pasching hat damals einfach die Gunst der Stunde genützt. Wir werden versuchen, Sankt Pölten unser Spiel aufzuzwingen, hochkonzentriert sein. Dann kommen die Chancen von allein. Das Ding müssen wir einfach gewinnen."

7.000 Karten sind schon abgesetzt

Baumgartner hat sich auch schon eingehend mit den Salzburgern beschäftigt und gibt zu: "Richtige Schwachstellen habe ich nicht gefunden. Wir können nur versuchen, wieder über uns hinaus zu wachsen." Über Sadio Mané braucht er sich keine Gedanken machen. Salzburgs Offensivflitzer ist aufgrund seiner Roten gegen den WAC als einziger Spieler beider Klubs für das Finale gesperrt. 

Bis Mittwoch Mittags waren für das Finale am Sonntag im Wörthersee Stadion (ab 16:30 Uhr im weltfussball-Liveticker) knapp 7.000 Karten abgesetzt. Die St. Pöltner Fans werden in der Unterzahl sein. Obwohl auch die Vorgängervereine FCN St. Pölten und VSE St. Pölten nie das ÖFB-Cupfinale erreichten, haben die Stadt St. Pölten und der SKN zusammen bislang lediglich sieben Busse voll bekommen. Seitens des Klubs rechnet man mit 1.000 bis 1.500 Schlachtenbummlern.

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Thomas Schöpf, weltfussball.at

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