04.05.2014 10:37 Uhr

Bayern: Unzufriedener Götze brilliert

Mario Götze (l) spielte sich den Frust von der Seele. Foto: Daniel Reinhardt
Mario Götze (l) spielte sich den Frust von der Seele. Foto: Daniel Reinhardt

Dem tiefen Champions-League-Frust folgte die Mario-Götze-Show ohne Worte. Total unzufrieden war der nicht berücksichtigte Nationalspieler des FC Bayern München nach dem 0:4-Halbfinalaus gegen Real Madrid gewesen.

Darüber reden wollte der feine Techniker nach seiner Vorlage und zwei Toren (32./70. Minute) beim 4:1 gegen den Hamburger SV nicht. "Er hat eine gute Reaktion gezeigt und wir sind happy, dass er bei Bayern ist. Es ist in Ordnung, wenn er nicht happy ist", sagte Sportdirektor Matthias Sammer.

Endlich einmal durfte der 21-Jährige von Beginn an ran - der am Rücken lädierte Franck Ribéry war zu Hause geblieben. Ansonsten hält Trainer Pep Guardiola auch nach schlechteren Leistungen konstant an dem Franzosen fest. "Er hat schon bewiesen, dass er mehr kann. Er kam noch nicht so ins Spiel, wie man sich das von ihm erhofft hat. Den ganz großen Durchbruch hat er komischerweise nicht geschafft, obwohl er nicht anders spielt, als er auch in Dortmund gespielt hat", meinte "Sky"-Experte Franz Beckenbauer.

Dante lobt Götze in höchsten Tönen

"Mario ist ein Phänomen, ihm gehört die Zukunft beim FC Bayern", sagte Dante. "Er ist ein intelligenter Junge und hat eine gute Einstellung. Mit seiner Technik könnte er auch Brasilianer sein." Tatsächlich war es ein Augenschmaus, dem ehemaligen Dortmunder zuzuschauen. Gegner wie Milan Badelj ließ er im Strafraum wie Schuljungen aussehen und zeigte keine Ermüdungserscheinungen.

Völlig unnötige Aufregung in ein lange entschiedenes Spiel brachte Jérôme Boateng durch seine Backpfeife für Kerem Demirbay. Nach längerer Beratung des Schiedsrichterteams gab es Rot für den Innenverteidiger. "Das kann man schon hirnlos nennen, das wird Konsequenzen haben", schimpfte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge. Boateng soll eine Geldstrafe im fünfstelligen Bereich zahlen. "Es geht um die Disziplinlosigkeit. Wer nicht hören kann, muss fühlen."

Neuer versucht, Boateng zu stoppen

Nationaltorhüter Manuel Neuer hatte noch versucht, den Platzverweis zu verhindern, aber der aufgebrachte Boateng war nicht zu stoppen. "Ich habe es versucht, aber da ist jeder für sich selbst verantwortlich", sagte der besonnene Keeper. Mit Sicherheit wird Nationalverteidiger Boateng gegen den VfB Stuttgart im letzten Saisonspiel fehlen, möglicherweise sogar zur neuen Saison. Im Pokalfinale am 17. Mai gegen Dortmund ist er aber spielberechtigt.

Dann geht es für die Bayern um das Double. "Wenn wir die beiden Titel holen, dann war es eine sehr, sehr gute Saison", meinte Philipp Lahm. Und Arjen Robben ergänzte: "Die Enttäuschung der letzten Woche war sehr groß, es schmerzt immer noch. Aber wir müssen nach vorn schauen, wir haben keine Wahl. Der Pokal ist ein schöner Titel, um die Saison abzuschließen."

dpa

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