03.05.2014 17:58 Uhr

Alarmstufe Rot: HSV verliert erneut

Beim Hamburger SV herrscht wieder einmal Frust
Beim Hamburger SV herrscht wieder einmal Frust

Die Bundesliga-Uhr des Hamburger SV droht nach fast 51 Jahren stehen zu bleiben. Die Mannschaft von Trainer Mirko Slomka unterlag Bayern München im Nord-Süd-Klassiker mit 1:4 und steht vor ihrem ersten Abstieg der Bundesliga-Geschichte.

Die Pleite gegen den Meister war die fünfte Niederlage in den vergangenen sechs Spielen – es könnte das vorerst letzte Erstligaspiel in der Hansestadt gewesen sein. Vor dem letzten Spieltag bleibt der HSV allerdings auf dem Relegationsplatz.

Mario Götze mit seinen Saisontreffern neun und zehn (32. und 69.) und Thomas Müller (55.) brachten die Bayern auf die Siegesstraße. Der eingewechstelte Claudio Pizarro machte mit einem sehenswerten Fallrückzieher alles klar für den Meister (75.). Hakan Calhanoglu traf zum zwischenzeitlichen 1:3 für den im zweiten Abschnitt überforderten HSV (72.). Beim FC Bayern sah Nationalspieler Jerome Boateng nach einer Tätlichkeit die Rote Karte (86.). 

Krawalle auf der Tribüne

Überschattet wurde der 98. Nord-Süd-Vergleich von Krawallen auf der Tribüne. HSV-Anhänger und Polizei lieferten sich in der Halbzeitpause hangreifliche Auseinandersetzungen. Die Ordnungshüter rückten in die Nordkurve der Arena vor, es flogen Gegenstände und Böller wurden gezündet. 

Die Bayern zeigten sich vier Tage nach der 0:4-Schmach in der Champions League gegen Real Madrid zumindest in der zweiten Hälfte bestens erholt. Das Team von Coach Pep Guardiola feierte seinen 28. Saisonsieg und holte sich frisches Selbstvertrauen für das Pokalfinale gegen Borussia Dortmund in zwei Wochen.

Hoch konzentriert, gut organisiert und zweikampfstark: Die Hamburger, die kurzfristig auf Nationalspieler Marcell Jansen (Knöchelprobleme) verzichten mussten, begannen im letzten Heimspiel der Saison überraschend gut. Während das gefürchtete Kurzpassspiel der Münchner zunächst für keinerlei Torgefahr sorgte, setzten die Norddeutschen immer wieder kleine Nadelstiche und erspielten sich sogar die besseren Möglichkeiten. Erst verzog Ivo Ilecevic, der den verwaisten Platz in der HSV-Spitze einnahm, nach einem Querschläger von Manuel Neuer knapp (13.). Nur zwei Minuten später verfehlte Youngster Calhanoglu bei einem Konter das Ziel.

Zu Beginn unkonzentrierte Bayern

Auch in der Folge zeigte sich die Bayern-Defensive immer wieder unkonzentriert und fahrig. Vor allem das Mittelfeld um Bastian Schweinsteiger und Toni Kroos leistete sich den ein oder anderen leichtsinnigen Ballverlust. Erst als Götze, der für den verletzten Franck Ribéry (Rückenprobleme) in die Startelf gerückt war, nach feinem Doppelpass mit Arjen Robben wie aus dem Nichts zur schmeichelhaften Führung traf, erhellten sich die Mienen auf der Bayern-Bank.

Im zweiten Abschnitt präsentierten sich die Gäste deutlich konzentrierter, drückten auf das 2:0 - und wurden schnell belohnt. Nachdem Robben zunächst noch aus kurzer Distanz an HSV-Torwart René Adler scheiterte (53.), hatte Müller wenig später keine Mühe, als er einen Götze-Schuss nach einer Ecke unhaltbar ins Hamburger Tor abfälschte. Im weiteren Spielverlauf hatte der HSV nichts mehr zuzusetzen, so dass die Münchner leichtes Spiel hatten und das Ergebnis sogar noch ausbauten.

Überragender Mann bei den Gästen war Doppel-Torschütze Götze, auch Robben überzeugte. Bei den Hamburgern gefielen Calhanoglu und Milan Badelj.

sid

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