04.04.2014 13:31 Uhr

Austria über Gewaltakt empört

Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer fordert keinerlei Toleranz gegenüber den Tätern
Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer fordert keinerlei Toleranz gegenüber den Tätern

Nur wenige Stunden sind seit dem brutalen Überfall auf Austria-Nachwuchshoffnung und ÖFB-U19-Teamspieler Valentin Grubeck vergangen. Der Schock sitzt tief in Wien-Favoriten. "Es wurden Grenzen überschritten, die nicht zu tolerieren sind ", empörte sich Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer.

Um den sportlichen Blickwinkel sollte es bei Austrias Pressekonferenz vor dem 309. Wiener Derby so gut wie gar nicht gehen. Denn am Abend zuvor kam es zu einem Überfall auf Valentin Grubeck. Der 19-jährige Nachwuchsspieler der Austria und des ÖFB wurde von etwa fünfzehn vermummten Täter nach dem Abschlusstraining für das Freitag stattfindenden "Juniorenderby" der beiden Amateurteams in der Regionalliga Ost auf dem Parkplatz vor der Osttribüne zusammengeschlagen.

"Es war der bereits zweite Angriff auf die Austria-Familie", sagte Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer. Während es sich am vergangenen Sonntag, als in Ried der Mannschaftsbus in grünen Lettern mit "Tod und Hass dem FAK" und "In Wien nur wir" beschmiert wurde, "nur" um Sachbeschädigung handelte, kam nun ein Veilchen körperlich zu Schaden. "Es wurden Grenzen überschritten, die nicht zu tolerieren sind", so Kraetschmer weiter.

Der 42-Jährige rief zu einem konsequenten Vorgehen auf, nicht nur seitens Exekutive und Justiz, sondern auf sämtlichen Ebenen: "Diese Leute gehören geächtet, medial und gesellschaftlich." Zu verhängende Stadion- und Hausverbote seien dabei die geringste Maßnahme.

Austria ruft Fans zu Vernunft auf

Austria-Vorstände und das Trainerteam versprachen, die Antwort sportlich auf dem Platz zu geben. "Wir wollen das Spiel für Valentin gewinnen", sagte Chefcoach Herbert Gager, der Grubeck in der Akademie jahrelang unter seinen Fittichen hatte.

Markus Kraetschmer appellierte darüber hinaus an den eigenen Anhang, sich nicht zu etwaigen gar alttestamentarischen Racheaktionen hinreißen zu lassen: "Die Zeiten eines Hammurabi – Auge um Auge, Zahn um Zahn –, sind vorbei. Das gehört in den Geschichtsunterricht."

Rapid verurteilt Überfall

Aufseiten Rapids zeigte man sich ebenfalls schockiert, man wolle jedoch zunächst die Ermittlungen abwarten. "Aber wir stellen klar, dass wir jegliche Form der Gewalt scharf verurteilen und uns klar davon distanzieren. Wir sind an einer restlosen Aufklärung mehr als interessiert. Wenn es sich um Rapid-nahe Personen handeln sollte, werden diese mit sämtlichen möglichen Konsequenzen zu rechnen haben. Wir wünschen Valentin Grubeck eine rasche Genesung", erklärte Rapids Pressechef Peter Klinglmüller.

Auch Rapid-Kapitän Steffen Hofmann meinte: "Ich denke, dass ein entscheidender Punkt überschritten worden ist. So eine Sache macht schon nachdenklich und besorgt, wenn jetzt sogar schon Spieler angegriffen werden. Das sind die Dinge, die viel zu weit gehen." Für den langjährigen Rapidler ist klar, dass dadurch das Sportliche deutlich in den Hintergrund rücken wird.

"Es wird jetzt weniger um dieses tolle Spiel gehen, auf das sich alle freuen sollen. Jetzt wird etwas Thema sein, das nie stattfinden hätte sollen. Man muss jetzt schnell herausfinden, wer es war. Und diese Leute müssen ihre Strafe bekommen. Ganz schlecht wäre aber, jetzt alle wieder in einen Topf zu werfen", sagte der Deutsche.

Rapid-Trainer Zoran Barisic hofft, "dass jetzt alle einen kühlen Kopf bewahren". Statements, wonach die Attacke eine zusätzliche Motaivationsspritze für die Austria sei, hält Barisic für entbehrlich und kontraproduktiv. "Wenn so eine Aktion bei der Austria zur zusätzlichen Motivation beiträgt, dann tut es mir leid. So etwas würde ich niemals als Motivationsspritze heranziehen, das macht man nicht."

red/apa

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