09.03.2014 11:42 Uhr

Herzog: "Wichtig, dass Boyd Tore schießt"

Andreas Herzog rechnet mit einem knappen Rennen um die WM-Kaderplätze der USA. Rapid-Stürmer Terrence Boyd könne seine Chancen mit Toren erhöhen
Andreas Herzog rechnet mit einem knappen Rennen um die WM-Kaderplätze der USA. Rapid-Stürmer Terrence Boyd könne seine Chancen mit Toren erhöhen

Andreas Herzog ist als Assistent von US-Teamchef Jürgen Klinsmann für die in Europa engagierten Nationalspieler der Vereinigten Staaten zuständig. Im Interview mit weltfussball sprach der ÖFB-Rekordinternationale über die Chancen von Rapid-Stürmer Terrence Boyd in den WM-Kader zu kommen, seine persönliche Zukunft und die jüngsten fußballerischen Erfolge der österreichischen Nationalmannschaft.

weltfussball: Wie sehr beeinflusst die Meinung des "Europascouts" Herzog die Letztentscheidung von Teamchef Klinsmann?

Andreas Herzog: Wir diskutieren über jeden Spieler. Natürlich bin ich für die Europäer zuständig und dass ich ihm genau sage, wie die Entwicklung von jedem einzelnen Spieler ist. Schlussendlich wird dann er die Entscheidung treffen, weil er ja auch den Kopf für alles hinhalten muss.

weltfussball: Wie zufrieden ist das Trainerteam mit der Entwicklung von Terrence Boyd bei Rapid?

Herzog: Es ist eine etwas komische Situation bei Terrence, weil er eben nicht immer von Beginn an spielt. Er ist ein Torjäger, der viel von Flanken lebt und dann seine Stärke zeigen kann. Jürgen schätzt an ihm, dass er im Strafraum eben nicht lang nachdenkt und sehr zielstrebig agiert. Dadurch hebt er sich von den anderen Stürmern ab. Wichtig ist, dass er bis Ende der Saison Tore schießt. Es wird für alle hinter den ein zwei gesetzten Angreifern ein heißer Kampf um das WM-Ticket.

weltfussball: Klinsmann hat seinen Vertrag langfristig verlängert, wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?

Herzog: Ich habe jetzt erstmal bis zur WM verlängert. Dann werden wir sehen, was es für Möglichkeiten gibt. Ich weiß, dass ich verlängern kann, was für mich natürlich immer wieder sehr interessant ist. Aber mal schauen, was sich sonst noch tut. Ich weiß genau, was für einen tollen Job ich hier bei der amerikanischen Nationalmannschaft habe, selbst in Anführungszeichen "nur" als Co-Trainer bei Jürgen. Man muss eben genau abwägen, was möglich ist und was nicht möglich ist. Ich werde sicherlich nicht Amerika verlassen, nur um irgendwann mal irgendwo als Trainer zu arbeiten.

weltfussball: Wie schätzen Sie die sportliche Entwicklung beim ÖFB ein? Welche Bedeutung hat es für Österreich, wenn man gegen die beiden WM-Starter USA und Uruguay ungeschlagen bleibt?

Herzog: Ich denke schon, dass das wichtig ist. Früher hat man in Österreich eben auch die Testspiele verloren und dann hieß es immer schnell: „Ja, es war ja nur ein Testspiel!“. Jetzt ist da endlich ein Aufwärtstrend zu erkennen, was zeigt, dass die Mannschaft gefestigter ist. Leider zählt schlussendlich aber nur die Qualifikation für ein großes Turnier.

>> Herzog exklusiv: "Globale Liga ist die Zukunft"

Interview: Thomas Malzacher

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