07.03.2014 16:23 Uhr

Austria erwartet Grödig zum Schlüsselspiel

Nach zwei Niederlagen gegen den Aufsteiger will die Austria im dritten Anlauf gegen Grödig endlich einen Sieg einfahren
Nach zwei Niederlagen gegen den Aufsteiger will die Austria im dritten Anlauf gegen Grödig endlich einen Sieg einfahren

Während Spitzenreiter Salzburg im Rekordtempo Richtung Titel rast, kämpft der noch amtierende Meister Austria Wien um einen Platz im Europacup. In der 26. Bundesliga-Runde kommt es am Samstag (ab 19:00 Uhr im weltfussball-Liveticker) bereits zu einem Schlüsselspiel gegen Grödig. Mit einem vollen Erfolg im Duell Dritter gegen Zweiter wollen die Veilchen den Abstand zum Sensationsaufsteiger schließen.

Mit dem 2:1-Sieg gegen Schlusslicht Wacker Innsbruck, dem ersten vollen Erfolg nach sechs sieglosen Runden, ist wieder Ruhe in Wien-Favoriten eingekehrt. "Der Mannschaft ist Ballast abgefallen. Es war wichtig für die Köpfe der Spieler", meinte Trainer Herbert Gager nicht minder erleichtert. Dennoch gibt es reichlich Steigerungspotential: "Wir müssen uns das step by step erarbeiten. Im spielerischen Bereich ist Luft nach oben, aber ich bin sicher, dass wir wieder etwas besser auftreten werden", so Gager. Harte Arbeit werde im Fußball belohnt, war sich der Austria-Coach zudem sicher.

Am Wochenende steht bereits die nächste richtungsweisende Partie auf dem Programm. Mit dem zweiten Grödig beehrt ein direkter Rivale den Tabellendritten. "Wir haben die Chance auf einen Punkt heranzukommen", gab Sportvorstand Thomas Parits die Richtung vor. Außerdem gilt es für die Wiener eine Rechnung zu begleichen. Beide vorangegangenen Duelle im Herbst gingen verloren (2:3 h, 0:1 a).

"Es ist ein Schlüsselspiel um den zweiten Platz", ist sich Gager bewusst und korrigierte sogleich das Saisonziel Europacupteilnahme um eine Nuance nach oben. "Der dritte Platz würde auch reichen, aber wir wollen Zweiter werden." Der 44-Jährige musste seine Spieler nicht extra drauf einschwören. "Das brauche ich der Mannschaft nicht sagen. Mein Sohn weiß, dass es eine wichtiges Spiel ist, und er ist 14 Jahre alt." Ziel sei jedenfalls, den Gegner langfristig in eine Drucksituation zu bringen. "Wie geht Grödig damit um, wenn die anderen näher kommen? Dann geht vielleicht auch nicht alles so von der Hand wie bisher", mutmaßte Gager.

Trotz Grödigs zahlreicher Ausfälle erwartet Gager nicht, dass Abwehrbeton gemischt werde. "Sie haben die ganze Saison frech nach vorne gespielt und früh attackiert. Das ist auch der Grund, warum sie vorne sind", sagte der Austria-Trainer, der davon überzeugt ist, dass die Mannschaft von Adi Hütter angesichts der verschärften Rahmenbedingungen "sicher nicht mauern" wird. Gager selbst kann im Übrigen bis auf Alexander Grünwald (im Aufbau) und Marko Stankovic (krank) aus dem vollen Kader schöpfen.

Grödig mit dem letzten Aufgebot

Gleich sieben Spieler müssen die Salzburger in Wien vorgeben. Mario Leitgeb und Christian Hayden arbeiten eifrig am Comeback und stiegen in dieser Woche ins Mannschaftstraining ein. Ione Cabrera hat nach seinem Ermüdungsbruch immerhin den Rasen schon mit Fußballschuhen betreten. Unverändert ungewiss ist die Lage beim Trio Lukas Schuber, Sascha Boller und Marvin Potzmann. Der neuste Zugang im Lazarett, Keeper Cican Stankovic, erlitt am vergangenen Wochenende bei einem Zusammenprall mit Mitspieler Matthias Maak einen komplizierten Mittelhandknochenbruch und wurde bereits operiert.

"Es ist schon so, dass die Erwartungshaltung nach unserer sensationellen Herbstsaison inzwischen sehr hoch ist, aber wir sind noch immer der Aufsteiger und eigentlich gegen niemanden Favorit", gab Grödig-Trainer Hütter zu bedenken. Ausfälle schmerzen freilich, aber nach der Nullnummer bei Rapid und der 1:2-Heimpleite daheim gegen Wiener Neustadt wird trotzdem ein Erfolgserlebnis angepeilt: "Durch die vielen Verletzungen fehlt auch der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft, mit dem sich die Spieler gegenseitig gepusht haben. Aber wir fahren nicht nach Wien, um die Punkte dort freiwillig herzuschenken."

Schwarzgeldflüsse in Grödig?

Abseits des Rasens droht dem ohnehin von Themen wie Stadioninfrastruktur und Spielmanipulation geplagten Aufsteiger abermals Ungemach. Am Donnerstag sprach der wegen Wettmanipulationen gefeuerte Ex-Grödiger Dominique Taboga in einem Fernseh-Interview mit "Servus TV" unter anderem auch von erhaltenen Schwarzgeldzahlungen. Die Bundesliga hat diesbezüglich bereits am Freitag eine schriftliche Stellungnahme des Klubs eingefordert. Im Schuldfall drohen Konsequenzen zwischen Geldstrafe, Punkteabzug bis hin zum Zwangsabstieg.

>> Ergebnisse und Tabelle Bundesliga 

sk

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