Punkteteilung zwischen Ried und Sturm

Trotz eines 2:2-Remis im Auswärtsspiel in Ried muss Sturm Graz in der Bundesliga weiter um einen internationalen Startplatz bangen. Die sechstplatzierten Steirer waren am Samstag im Innviertel mit 2:1 in Führung gelegen, kamen aufgrund eines Doppelpacks von René Gartler (7., 63.) aber über einen Punkt nicht hinaus und liegen weiterhin sechs Zähler hinter Ried.
Die Grazer, für die mit Anel Hadžić (21.) und Daniel Beichler (55.) zwei ehemalige Ried-Akteure trafen, warten damit weiter auf den ersten Sieg 2014. Sturm zeigte sich nach der 1:4-Heimpleite gegen Salzburg aber wieder in solider Verfassung. Die Steirer bleiben für die Rieder eine harte Nuss, nur eines der jüngsten 13 Duelle konnten die Innviertler für sich entscheiden.
Idealer Auftakt für die Hausherren
Ried erwischte im 600. Bundesligaspiel der Vereinsgeschichte einen Start nach Maß: Nach einem weiten Freistoß-Aufsetzer lenkte Sturm-Keeper Benedikt Pliquett den Ball an die Latte, den Abpraller verwertete Gartler per Kopf zum 1:0. Doch die "Wikinger" machten zu wenig aus ihrer Führung. Die offensiven, aggressiven Gäste stellten den Gegner mit schnellen Vorstößen immer wieder vor Aufgaben - und hatten nach 45 Minuten auch ein Chancenplus zu verzeichnen.
Eine dieser Möglichkeiten landete denn auch im Kasten der Rieder: In der 21. Minute profitierte Patrick Wolf von einem ganz schlechten Abschlag von Ried-Torhüter Thomas Gebauer, passte in den Rückraum zum allein heraneilenden Hadžić, der ins Eck traf (21.). Nur wenige Sekunden später scheiterte Beichler an Gebauer, Ried brauchte einige Minuten, um sich wieder zu erholen.
Die Gastgeber mussten schließlich über das 1:1 zur Pause sogar froh sein, denn auch Wolf (10.), David Schloffer (12.) und Beichler (30.) hätten durchaus treffen können. Bei Ried setzte Gartler noch einen Ball ans Außennetz (36.) und Pliquett parierte einen Oliva-Weitschuss (42.).
Beichler mit schönem Treffer gegen den Ex-Verein
Sturm setzte auch nach der Pause sein forsches Spiel fort und wurde bald neuerlich belohnt: Beichler, nahm sich im Zentrum eine präzise Schloffer-Hereingabe mit der Brust herunter und schoss souverän ein (55.). Doch Ried packte seine Kämpfertugenden aus und schlug - dank des zweiten Abwehrpatzers an diesem Abend - wenig später zurück: Gartler, dessen Tor zuvor noch wegen Abseits aberkannt worden war (48.), versenkte eine schlechte Abwehr von Michael Madl volley zum Ausgleich im Sturm-Kasten (63.).
Als Robert Berič vier Minuten später knapp am langen Eck vorbeischoss, sollte das die letzte Großchance bleiben. Beide Mannschaften suchten zwar den Weg zum Siegestreffer, vermochten dabei aber nicht mehr für Gefahr zu sorgen.
Reaktionen zum Spiel:
Michael Angerschmid (Ried-Trainer): "Aufgrund der 90 Minuten und vom Spielverlauf her ist es ein gerechtes Unentschieden. In der ersten Hälfte war Sturm besser, in der zweiten Hälfte war es eine offene Partie. Wir haben uns das Spiel selbst schwer gemacht, dazu leichte, unnötige Ballverluste bis hin zum Eigenfehler von Gebauer. Er hat uns aber schon so viele Spiele gerettet, da muss man bei ihm mal drüberstehen. Wir könnten nach drei Spielen im Frühjahr sicher mehr als fünf Punkte haben, andererseits sind wir 2014 unbesiegt."
Darko Milanič (Sturm-Coach): "Die Mannschaft hat eine super Reaktion auf das Spiel gegen Salzburg gezeigt. Es sind am Ende aber zwei verlorene Punkte. Wir waren extrem gefährlich, besonders in der ersten Hälfte. Da müssen wir die Tore schießen, dann ist das Spiel vorzeitig fertig. Ried hat wenig gemacht, wir hätten mehr verdient."
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apa