20.01.2014 12:14 Uhr

Magath: HSV gleicht "sinkendem Schiff"

Felix Magath glaubt nicht an schnelle Besserung beim HSV
Felix Magath glaubt nicht an schnelle Besserung beim HSV

Klub-Idol Felix Magath glaubt trotz der bevorstehenden Ausgliederung der Profi-Fußballabteilung beim Hamburger SV nicht an einen schnellen sportlichen Erfolg des kriselnden Bundesligisten. "Die Struktur ist das eine. Entscheidend sind doch die handelnden Personen. Nicht die Struktur machte Fehler, sondern diese handelnden Personen", sagte Magath Sport Bild Plus.

Mittlerweile werde nur noch von Konzepten geredet und nicht über den Sport. "Kaum einer will erkennen, dass der HSV vergangene Saison sportliche Schwierigkeiten hatte und in dieser Serie wieder den Abstiegsrängen nahe ist", sagte Magath, der den HSV 1983 als Torschütze im Endspiel zum Triumph im Europapokal der Landesmeister geführt hatte. Nach einer enttäuschenden Hinrunde kämpft der HSV als Tabellen-14. gegen den Abstieg.

In der jetzigen Situation würde der Verkauf von Anteilen an dem Klub kein Sinn machen, meinte Magath. "Mittlerweile steht der HSV sportlich, wirtschaftlich und atmosphärisch schlecht da. Der Verein gleicht momentan eher einem sinkenden Schiff als einem Luxusliner", sagte der ehemalige Trainer von Bayern München: "In so einem Moment verkauft man doch nicht, man verkauft doch nur, wenn die Anteile werthaltig sind. Nur dann erzielt man einen guten Preis. Wenn die Ausgliederung jetzt käme, glaube ich nicht, dass das eingenommene Geld ausreicht, um den HSV wieder an die Spitze zu bringen."

Rieckhoff erwartet durch Reformen hohe Einnahmen

Am Sonntag hatten die Mitglieder des HSV den Vorstand um den Vorsitzenden Carl Jarchow damit beauftragt, die Ausgliederung seiner Profi-Abteilung vorzubereiten. Damit könnte sich der Verein für Investoren öffnen. Eine Mehrheit von 79,4 Prozent der Mitglieder votierte am Sonntag für den von Ex-Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff (62) eingereichten Reformantrag "HSVPlus".

Die Reform sieht vor, die Lizenzspielerabteilung aus dem Gesamtverein auszugliedern und nach dem Vorbild des FC Bayern in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Danach könnten bis zu 24,9 Prozent der Anteile an strategische Partner verkauft werden. "In den nächsten Jahren könnten wir so bis zu 100 Millionen Euro einnehmen", sagte Rieckhoff. 

Die Beschlüsse sind noch nicht bindend. Bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Sommer müssen noch einmal drei Viertel der Mitglieder der Strukturreform zustimmen, damit sie umgesetzt werden kann.

sid

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