HSV-Sportchef Kreuzer geht auf Investor Kühne zu

Der Sportvorstand des Hamburger SV Oliver Kreuzer reicht dem streitbaren Investor Klaus-Michael Kühne die Hand zur Versöhnung.
"Ich bin nicht nachtragend, sondern für alles offen und jederzeit bereit, mich mit Herrn Kühne an einen Tisch zu setzen", sagte der Sportvorstand des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV der "Hamburger Morgenpost" mit Blick auf Logistik-Milliardär Kühne. Der Unternehmer, der zugleich HSV-Fan und -Unterstützer ist, hatte sich wiederholt in die Clubpolitik eingemischt und auch kritisch über den im Juni zum HSV gekommenen Kreuzer ("Drittliga-Manager") geäußert.
Kühne hält Anteile an sechs Profis und hat seinem Lieblingsclub im Vorjahr zudem ein Darlehen über acht Millionen Euro zur Verpflichtung von Rafael van der Vaart zur Verfügung gestellt. Für ein weiteres finanzielles Engagement von rund 25 Millionen Euro hatte Kühne eine Reform des Vereins und die Verpflichtung von Ex-Nationalspieler Felix Magath als Clubchef oder Berater gefordert. Das hatte ihm neuen Ärger eingebracht, zumal er beim Traditionsverein gar kein Amt innehat.
Auch aus der Liga gab es heftige Kritik an dem 76-Jährigen. So nannte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke Kühnes Vorgehen "unanständig" und die ständigen Einmischungen "tödlich für einen Traditionsclub". Daraufhin verpasste sich Kühne ("Ich sage nichts zum HSV") selbst einen Maulkorb. Kreuzer strebt nun ein Ende der Auseinandersetzungen an, will sich aber Zeit für den nächsten Schritt lassen: "Selbst werde ich erstmal nicht zum Hörer greifen."
dpa