27.02.2013 23:30 Uhr

Finale vorab – Bayern wollen Revanche

"Heißer Tanz", "Pokalfight", "superbesonderes Spiel" - 94 Tage vor dem Finale des DFB-Pokals in Berlin geht es im inoffiziellen Endspiel um mehr als das Prestige. Die Bayern wollen die Vormachtstellung zurück.

"Vor drei Jahren musste man noch in den Geschichtsbüchern blättern, um zu sehen, wann man zuletzt gegen die Bayern gewonnen hat", bringt BVB-Trainer Jürgen Klopp im Vorfeld der Pokalpartie zwischen Bayern und Dortmund den jüngsten Paradigmenwechsel im deutschen Fußball auf den Punkt.

Dabei hat Klopp nicht ganz unrecht, denn seine Borussia hat seit mittlerweile sechs Spielen in Liga und DFB-Pokal nicht mehr gegen den Münchner Konkurrenten verloren. Doch damit nicht genug! Im letzten Aufeinandertreffen in Berlin, dem Endspiel von 2012, setzte es eine bittere 2:5-Klatsche für den FCB und Dortmund konnte sich durch diesen Triumph das Double sichern.

"Wir wissen, dass wir die Bayern schlagen können"

Was den Pokalkracher am Mittwochabend und die Neuauflage des Endspiels von 2012 besonders interessant macht, ist neben der sportlichen Qualität beider Mannschaften deren jüngste Bilanz: Es kommt zum Gigantengipfel des deutschen Fußballs. Die Bayern marschieren momentan unaufhaltsam zur 23. Meisterschaft und haben nach knapp zwei Dritteln der Bundesligasaison bereits unglaubliche 17 Punkte Vorsprung vor der hilflosen Konkurrenz.

Zu dieser gehört zwar momentan auch der BVB, aber nichtsdestotrotz gibt sich Jürgen Klopp im Vorfeld des Pokal-Hits selbstbewusst: "Wir wissen, dass wir einer von wenigen Vereinen auf dem Planeten sind, die die Bayern schlagen können!" Trotz des Bayern-Durchmarsches in der Liga ist Dormund immer noch amtierender Double-Sieger und spürt mit Genugtuung, "dass der Respekt der Bayern größer geworden ist." Dieses Selbstbewusstsein der Borussen speist sich neben dem Pokalfinal-Kantersieg von 2012 auch aus der jüngsten Ligabilanz gegen die Münchner.

Angstgegner? "Das können sie vergessen"

Haben die Bayernakteure diese Negativserie im Hinterkopf? "Das spielt für mich überhaupt keine Rolle. In dieser Saison sind wir noch unbesiegt gegen Borussia Dortmund", sagt Jupp Heynckes und stellt klar: "Und Angstgegner können Sie schon mal vergessen, da haben wir überhaupt keinen."

Exakt 113 Jahre nach der Gründung am 27. Februar 1900 möchte sich der FC Bayern den Vereins-Geburtstag nicht von seinem Dauer-Spaßverderber der vergangenen Jahre vermiesen lassen. "Da habe ich überhaupt nicht dran gedacht", meint ein lockerer FCB-Coach und scherzte: "Schon wieder ein Jubiläum, das ist ein gutes Zeichen. Am Samstag hatte ich Jubiläum, jetzt der Club. Da kann ja nichts mehr schiefgehen."

Vormachtstellung demonstrieren

Der FCB kann auf der Zwischenstation zum anvisierten Pokalsieg personell fast aus dem Vollen schöpfen: Holger Badstuber fehlt wegen eines Kreuzbandrisses und Franck Ribéry muss Rot gesperrt zuschauen, aber beide Ausfälle werden durch die bayrische Rotation aufgefangen und gerade Arjen Robben deutete beim jüngsten 6:1 über Werder Bremen an, dass er weit mehr ist als der Ersatzspieler für Ribéry. "Er brennt natürlich", sagt Heynckes vor dem "brisanten Pokalfight".

Die Münchner wollen ihre Rolle als Nummer eins, in der sie sich mit Blick auf Finanzen und Erfolge fühlen, bestätigen. "Wir konnten es leider die letzten zwei Jahre nicht beweisen, auch wenn es da schon meine Meinung war. Aber Dortmund ist zweimal absolut verdient Meister geworden", erklärt Toni Kroos.

Der Gigantengipfel am Mittwoch kann das Selbstverständnis beider Teams weiter beeinflussen. "Dortmund wird versuchen, die Serie gegen uns fortzusetzen. Da haben wir aber mal richtig was dagegen", ließ Thomas Müller verlauten. Und: "Am Mittwoch erwartet uns ein heißer Tanz." Für den damals noch in Spanien spielenden Javi Martínez hat die Partie nach dem Finale 2012 "ein bisschen den Charakter einer Revanche".

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