Am 21. August 2006 gewann der FC St. Gallen zuletzt ein Auswärtsspiel gegen den FC Thun. Im alt ehrwürdigen Lachenstadion sorgte damals ein Doppelpack von Alex Tachie-Mensah für den Unterschied. Nach fast genau sechs Jahren streben die Ostschweizer wieder einen Vollerfolg im Berner Oberland an, diesmal in der Arena Thun.

Die Szenarien gleichen sich fast alle Jahre aufs Neue. Vor der Saison wird der FC Thun regelmässig als einer der Underdogs der Super League ausgemacht, doch bereits nach den ersten Runden wird diese Prognose modifiziert. Schliesslich kann man den Berner Oberländer auch in dieser Spielzeit einwandfreie Super League-Tauglichkeit attestieren, die Überraschungssiege gegen Luzern und Zürich stehen stellvertretend für den starken Saisonstart. Ein leichter Rückschlag musste die eingeschworene Truppe von Bernard Challandes am vergangenen Wochenende hinnehmen. Im Rahmen des Gastspiels bei Liga-Primus Basel musste der FC Thun eine klare 1:3-Niederlage einstecken. Besonders ärgerlich an der Niederlage ist, dass der Platzverweis gegen Goalie Guillaume Faivre eine Spielsperre nach sich zieht. Er war schon verwarnt, als ihm ein Blackout unterlief und er ausserhalb des Sechzehners den Ball mit den Händen festhalten wollte. Der Neuenburger holte sich mit guten Leistungen in den ersten Spielen gute Zeugnisnoten ab und bildete stets einen sicheren Rückhalt.

In der Ostschweiz hat der FCSG mit den starken Auftritten zuletzt eine richtige Fussball-Euphorie entfacht. Mit einem Zuschauerschnitt von rund 14‘000 Fans liegt man in dieser Sondertabelle auf dem vierten Rang. Nur die Grossvereine Basel, YB und Sion durften noch mehr Anhänger im eigenen Stadion begrüssen. Der aktuelle Tabellendritte überzeugte vor allem durch sehr konzentrierte Defensivleistungen. Gerade einmal vier Gegentreffer musste der Aufsteiger hinnehmen, nur Tabellenführer Sion liess weniger Gegentore zu. Doch wie bei Gegner Thun sorgte auch bei St. Gallen der letzte Spieltag für eine leise Enttäuschung. Die Espen mussten sich beim Gastspiel in Luzern mit einer Punkteteilung begnügen, zwei verlorene Punkte aufgrund des Spielverlaufs. Die Grün-Weissen haderten mit dem Schiedsrichter, welcher in der Schlussphase dem Gegner den Ausgleich erst mit einem umstrittenen Penalty möglich machte.

Wer die Partie für sich entscheiden kann, erfahrt ihr am Samstag ab 19.45 Uhr LIVE bei weltfussball.

Oliver von Allmen