Im Jahre 1986 konnten die Berner Young Boys zum letzten Mal die Meistertrophäe in die Höhe stemmen. Diese fürchterliche Wartezeit für den Traditionsverein soll in dieser Saison endlich beendet werden. Für dieses Vorhaben zu erreichen, hat man keinen geringeren als Star-Trainer Christian Gross in die Hauptstadt geholt. Im ersten Saisonspiel trifft der ehemalige Bundesliga-Trainer gleich auf seinen Ex-Klub FC Basel.

Selten waren die Erwartungen zu Saisonbeginn grösser in der Schweizer Hauptstadt an den eigenen Stadtklub. Der Meistertitel ist für viele Fans nach etlichen zweiten Plätzen in dieser Saison Pflicht. Um endlich den Angriff auf die wichtigste Trophäe im Schweizer Klubfussball zu starten, wurden in Bern diverse personelle Veränderungen vorgenommen. Die „Gelb-Schwarzen“ werden ab dieser Saison von Trainer-Routinier Christian Gross trainiert. Auch der Spielerkader wurde deutlich verstärkt. Spieler wie Raphael Nuzzolo, Freddy Mveng (beide Xamax), Michael Silberbauer (FC Utrecht), Nassim Ben Khalifa (VfL Wolfsburg), Jan Lecjaks (RSC Anderlecht), Elsad Zverotic und Dusan Veskovac (beide FC Luzern) wurden für die neue Saison verpflichtet. Trainer Gross will auf jeder Position einen harten Konkurrenzkampf sehen, um die Mannschaft längerfristig nach vorne zu bringen. Auch YB-CEO Ilja Kaenzig gab sich nach der zuerst defensiven Saisonziel-Erklärung kämpferisch in der Berner Zeitung „BZ“: …es ist doch klar, dass wir den Titel gewinnen wollen. Das lässt sich ja auch an unserer Vorwärtsstrategie ablesen. Aber es bringt uns nichts, wenn wir die ohnehin schon gewaltigen Erwartungen noch künstlich erhöhen. Die Fallhöhe kann irgendwann unangenehm sein. Ausserdem wollen wir „lifere“ und nicht „lafere“. Gegen Basel folgt auf jeden Fall der erste Härtetest.

Auch am Rheinknie in Basel lautet die Devise klar: „Meistertitel!“ Die Transferaktivitäten hielten sich beim Champions League-Teilnehmer gegenüber Vorjahren in Grenzen. Spieler wie Radoslav Kováč (West Ham United), Kay Voser (GC), Kwang-Ryong Pak (FC Wil) und Joo-Ho Park (Jubilo Iwata) kamen neu in die Mannschaft wie die Rückkehrer Fabian Frei und Pascal Schürpf. Andrerseits mussten Leistungsträger wie Franco Costanzo (Olympiakos Piräus), Behrang Safari (RSC Anderlecht) und Beg Ferati (SC Freiburg) abgegeben werden. Ein weiteres grosses Fragezeichen steht hinter Mittelfeld-Juwel Xherdan Shaqiri, welcher zu Protokoll gab, dass er nicht mehr versprechen kann, dass er bleiben wird. Gemäss mehreren Medienberichten liegen ihm Angebote von Juventus Turin und Zenit St. Petersburg vor. Nichtsdestotrotz präsentierte sich der FCB zuletzt in einer hervorragenden Form als man Bundesliga-Aufsteiger Hertha Berlin am internationalen Uhrencup mit 3:0 schlug. Für alle drei Tore war Altmeister Alex Frei besorgt. Basel scheint also wieder gewappnet zu sein.

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Oliver von Allmen