15.07.2010 21:00 Uhr

EL-Quali: Daxbacher sieht Gefahr des Ausscheidens

Vorsicht regiert bei der Wiener Austria vor dem Qualifikationsspiel zur Europa League gegen Siroki Brijeg (Do, 18:00 Uhr). Trainer Karl Daxbacher erwartet eine ohnehin schwere Aufgabe, die noch dazu ohne Acimovic, Jun und dem "12. Mann" im Rücken gemeistert werden müsse. Zumindest bei den Verletzten darf gehofft werden.

"Bei der gegenwärtigen Euphorie der Anhänger entgehen uns durch das Geisterspiel zwischen 150.000 und 170.000 Euro", schätzt Austria-Finanzvorstand Markus Kraetschmer den Verdienstendgang ein. Hinzu kämen noch etwaige Einnahmen aus Gastronomie und Merchandise. Immerhin erspare sich die Austria aber einen Großteil der Veranstaltungskosten - ein nur kleiner Trost.

Zwar wären die Wiener mit der Strafe der UEFA (20.000 Euro plus zwei Geisterspiele, eines davon auf zwei Jahre bedingt) relativ gut bedient, weitere Geldstrafen für das Heimspiel gegen Bremen sowie das Auswärtsspiel in Bilbao würden das Budget in Summe dennoch belasten. Kraetschmer hofft, dass die Anhänger begreifen, dass der FK Austria Wien dabei immer der Leidtragende ist.

Unterstützt werden die Veilchen von einer Delegation von 75 Personen, bestehend aus Funktionären, Sponsorvertretern und auserwählten Fans. Beim "Tag der Offenen Tür" hatte die Austria unter ihren treuesten Fans ein kleines Kartenkontingent verlost. Fanklubs können Transparente beim Verein deponieren, der diese auf der leeren Tribüne aufhängen wird.

Auch die Bosnier werden nur 75 Anhänger zum Geisterspiel in Favoriten mitbringen. Laut UEFA-Reglement stünden Siroki Brijeg sogar 200 VIP-Karten zu.

Ein Public-Viewing am Stadionparkplatz wurde seitens des europäischen Verbandes aus Sicherheitsgründen untersagt. "Wir wollen aber auch alles unterlassen, was die UEFA provozieren könnte", sagte Kraetschmer und verweist auf die bedingte Strafe.

Startelf bleibt vorerst geheim

Trainer Karl Daxbacher hat freilich andere Sorgen. Mario Bazina etwa ist eine davon. Der ehemalige Austria-Mittelfeldspieler ist nun Co-Trainer bei Siroki Brijeg. Daxbacher bezeichnete ihn als "Insider". "Ich erwarte, dass er die Aufstellung wohl erraten wird." Dennoch versucht der 57-Jährige den Gegner am Donnerstag zu überraschen. Die Aufstellung wird also erst fristgerecht vor dem Spiel bekannt gegeben.

Das schließt auch die Einserfrage mit ein. „Es wird keine deklarierte Nummer Eins geben“, erklärt Karl Daxbacher den Konkurrenzkampf im Austria-Tor zwischen Lindner, Almer und Safar für noch lange nicht beendet. Selbstverständlich werde aber nicht bei jedem klitzekleinen Fehler gewechselt, genauso wenig wie es ein fixes "Dienstrad" geben werde.

Den Kontrahenten habe man selbstverständlich ausspioniert: "Sie spielen mit einer Viererkette und zwei defensiven Mittelfeldspieler. Auswärts lässt sich der Brasilianer Wagner mehr ins Mittelfeld zurückfallen", erwartet Daxbacher eher nur eine nominelle Spitze. Der bosnische Teamspieler Dalibor Silic sei zudem ein guter Freistoßschütze.

Siroki Brijeg schätzt der Austria-Trainer ähnlich technisch stark wie den FK Vojvodina und Metalurg Donetsk ein. Beide waren die Gegner in der letztjährigen Qualifikationsphase. Dass seine Mannschaft gegen sie bestand, war auch Verdienst der Zuschauer. Daxbacher warnt daher auch vor der Gefahr des Ausscheidens und nimmt seine Spieler in die Pflicht: "Motivieren müssen sich die Spieler schließlich auch selbst können."

Rückkehr der Verletzten in Bälde

Hoffnungsvoll blickt der Trainer auf den Genesungsverlauf von Jun und Acimovic. Stürmer Tomas Jun hat endlich wieder mit der Mannschaft trainiert und könnte beim Auswärtsspiel bereits auf der Bank sitzen.

Auch bei Milenko Acimovic gibt Karl Daxbacher vorsichtig Entwarnung: "Er hat zu mir gesagt, dass er sich gut fühle. Wir lassen allerdings noch einige medizinische Tests durchführen, bevor er wieder ins Training einsteigen kann." Pessimistischen Einschätzungen, wonach Acimovic noch länger ausfallen werde, erteilte der Austria-Coach eine Absage, aber leider habe der Spielmacher die Vorbereitung verpasst und daher Defizite.

red

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten