23.05.2009 18:30 Uhr

Bei Sieg: Party

Eigentlich ist alles ganz einfach: Borussia Mönchengladbach liegt drei Punkte und vier Tore vor dem Relegationsplatz. Gewinnt man am letzten Spieltag oder hot auch nur einen Punkt, sind die Fohlen definitiv auch im nächsten Jahr in der Ersten Liga. Ebenso klar ist die Konstellation für Borussia Dortmund. Der BVB ist punktgleich mit dem HSV, kann aber ein um 22 Tore besseres Torverhältnis aufweisen. Gewinnt der BVB, spielt er in der nächsten Spielzeit definitiv in der Europaliga. Nun aber kommt der Haken: Die beiden Borussen-Clubs treffen am Samstag im Borussia Park direkt aufeinander. Womit sich eine konstellation ergibt, die dieses letzte Spiel der Saison dramatisch enden lassen könnte. Denn aus eigener Kraft feiern kann hier am Ende nur ein Team. Nur wenn die Gegner in den Fernduellen mitspielen, könnte es am Ende eine große, vereinsübergreifende Borussensause geben.


Gladbach so gut wie durch


5:0 verloren und doch fast am Ziel - manchmal ist Fußball ziemlich verrückt! Borussia Mönchengladbach trat am vergangenen Spieltag vor Zehntausenden mitgereisten Fans in Düsseldorf gegen Leverkusen an. Ausgerechnet gegen die Werkself, die noch kein Ligaspiel in der LTU-Arena hatte gewinnen können. Drei Punkte lagen die Fohlen vor Cottbus und Bielefeld. Doch das Glück ist der Borussia derzeit hold. Erst gewann man gegen Schalke und Cottbus jeweils in allerletzter Sekunde. Und dann gereichte den Gladbachern sogar eine 5:0 Klatsche zum Vorteil. Denn sowohl Cottbus als auch die Arminia verloren zuletzt ebenfalls, wobei vor allem das 0:6 der OStwestfalen in Dortmund Gold wert ist. Damit hat die Fohlen-Elf nämlich nicht nur weiter drei Punkte Vorsprung, sondern auch vier Tore bei deutlich mehr geschossenen Toren auf Bielefeld und deren sieben auf Cottbus.

Entsprechend gelassen nahm die Mannschaft von Hans Meyer die Niederlage gegen Bayer zur Kenntnis. "Wenn Bielefeld 15:0 gewinnt und Cottbus 20:0 ist das völlig egal, wenn wir 0:0 spielen oder gewinnen. Es liegt nur an uns", fasste Mittelfeldmann Bradley die Gemütslage am Niederrhein zusammen. Was im Umkehrschluss heißt: Selbst eine knappe Niederlage könnte für die Borussia zum Klassenerhalt reichen. Es sei denn in Bielefeld oder Cottbus geschehen kleine Fußballwunder. Doch auf diesen Nervenkitzel möchten sich die Borussen gar nicht erst einlassen. Deshalb werden in dieser Woche die Schrauben auch nochmal angezogen. Nach zwei freien Tagen gings für die Borussia in die Niederlande ins Trainingslager. Alles wird fokussiert auf die alles entscheidenden letzten 90 Minuten der Saison. Nur Rob Friend, Gal Alberman und Jean-Sébastien Jaurès sind nicht mit an Bord. Das Dreigespann fällt auch am Samstag definitiv aus.


Dortmund setzt auf Normalität


Ganz anders als Hans Meyer geht Gästetrainer Jürgen Klopp an dieses wichtige Spiel heran. Für die Dortmunder Spieler gab es nach dem überragenden 6:0 gegen Bielefeld zwar ein Sonderlob vom Coach. Zusätzliche freie Tage oder gar Sondertrainingslager sucht man jedoch vergeblich bei den Westfalen. Nichts, aber auch gar nichts soll anders sein als in den vergangenen Wochen, denn "das wäre das völlig falsche Signal an die Mannschaft." Doch so ganz treu ist der Trainer seinen Prinzipien dann doch nicht: Um die Konzentration auf das anstehende Spiel in keinster Weise zu stören wird der BVB ab Donnerstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainieren. Denn Klopp ist nur allzu bewusst, dass die jüngsten Erfolge - Dortmund hat die wenigsten Niederlagen der Liga, zudem mit sieben Siegen in Serie einen neuen Clubrekord aufgestellt - im Falle eines negativen Ausgangs schnell in Vergessenheit geraten werden.

Besondere Wichtigkeit kommt im Borussia Park Kapitän Sebastian Kehl zu. Der lange Zeit verletzte Routinier stellte gegen Bielefeld mit dem ersten Doppelpack seiner Bundesligakarriere seine Unverzichtbarkeit unter Beweis. Aufgrund des Ausfalls von Innenverteidiger Subotic (Gelbsperre) kommt Kehl nun die vielleicht entscheidende Aufgabe zu, die mit dem jungen Uwe Hünemeier neuformierte Abwehr aus dem defensiven Mittelfeld heraus zu organisieren. Gelingt ihm das, stehen die Chancen gut für die Borussen. Denn die Westfalen wissen natürlich um ihre große Chance, für sie gilt Ähnliches wie für Mönchengladbach: Wenn der BVB gewinnt, kann Hamburg in Frankfurt auch 20:0 siegen und Dortmund ist trotzdem in Europa dabei. Vielleicht aber gibt es ja nach 90 Minuten Nervenspiel doch eine große Party aller Borussen. Sollten sowohl Bielefeld als auch Hamburg verlieren, ist das Ergebnis in Gladbach nämlich egal. Spielen die beiden Unentschieden, würde beiden Borussenclubs jeweils ein Punkt reichen. Vieles ist denkbar, alles ist möglich im Borussia-Park! - Joshka -

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten