Der Druck wird nicht kleiner
Der FSV Mainz 05 befindet sich im Terminstress. Nur vier Tage nach dem erneuten Rückschlag im Aufstiegskampf müssen die Rheinhessen schon wieder ran. Nach der unglücklichen Niederlage im Spitzenspiel gegen Freiburg schmilzt der Vorsprung des FSV weiter zusammen, so dass die Mannschaft von Trainer Jörn Andersen gegen Aufsteiger Rot Weiss Ahlen zum Siegen verdammt ist. Die Gäste werden allerdings sicherlich nichts herschenken. Denn nach einer starken Hinrunde brachen die Westfalen nach der Winterpause ein und laufen bei nur noch fünf Punkten Vorsprung auf den Drittliga-Relegationsplatz Gefahr, doch noch im Abstiegsstrudel zu versinken.
Mainz unter Zugzwang
Eine der Hauptursachen dafür, dass die Gastgeber ihre Souveränität der Hinrunde verloren haben, ist ein unerklärlicher Virus namens "Heimschwäche". Vor meist ausverkauftem Haus und stimmungsvollem Heimpublikum bekommen die Mainzer seit Wochen regelmäßig das große Flattern. Fünf Ligaspiele trug man in 2009 vor den heimischen Fans aus, nur ein einziges davon (gegen Rostock) konnte gewonnen werden. "Dass wir daheim Probleme haben, muss man zugeben. Aber wer oben mitspielen will, muss das wegstecken", wird Manager Heidel zitiert.
Ernüchternd verliefen besonders die letzten beiden Partien auf heimischem Rasen: Zuerst gingen die 05er gegen Aachen mit 1:4 regelrecht unter - und holten die Alemannia so ganz nebenbei wieder zurück ins Aufstiegsrennen. Dann folgte am Montag nicht etwa der große Befreiungsschlag, sondern gegen den ebenfalls schwächelnden Tabellenführer Freiburg die nächste Pleite. Damit ist Mainz nur noch zwei Punkte weg von Rang vier, es droht zum ersten Mal seit dem vierten Spieltag der Sturz aus den Aufstiegsrängen. Die Erwartungshaltung rund ums Bruchweg-Stadion ist denn auch ganz klar: Ein Dreier muss her, ohne Wenn und Aber!
Verspielt Ahlen alles?
Nicht geringer ist der Druck auch für die Gäste aus der münsterländischen Provinz. Rot Weiss Ahlen war die Überraschungsmannschaft der Hinrunde. Von den meisten Experten als Absteiger Nummer eins erwartet, hielt sich die damals noch von Christian Wück betreute Elf lange in der Spitzengruppe, um dann mit 10 Punkten Abstand auf die Abstiegszone im Mittelfeld zu überwintern. Es schien ein sorgenfreier Frühling zu werden in Westfalen. Doch Ahlen verlor irgendwann zwischen den Jahren den berühmten roten Faden und fand ihn bis heute nicht wieder.
Die Folge: Christian Wück musste unter dubiosen Umständen seinen Stuhl räumen und die Mannschaft befand sich wochenlang im freien Fall. Der Vorsprung auf die Abstiegszone ist mächtig geschmolzen. Verliert man in Mainz, droht nun also tatsächlich noch der bittere Abstiegskampf. Und wie man in der Vergangenheit oft genug gesehen hat, können die Mannschaften, die erst gegen Ende unten rein rutschen, das Ruder oft nicht mehr herum reißen. Dass es auch Ahlen treffen könnte, bewiesen die Rot Weissen zuletzt wieder: Erst sorgte man mit einem Unentschieden beim Tabellenführer für ein Ausrufezeichen, dann verlor man zu Hause gegen Aachen - ohne auch nur eine einzige Torchance zu haben. - Joshka -