18.05.2013 18:30 Uhr

Hoffenheim rettet sich in die Relegation

Dortmund (dpa) - 1899 Hoffenheim darf weiter auf eine Fortsetzung der märchenhafte Bundesliga-Story hoffen. Fünf Jahre nach dem vielbestaunten Aufstieg wendete der einstige Dorfclub aus dem Kraichgau den drohenden Abschied aus der höchsten deutschen Fußball-Spielklasse vorerst ab.

Mit dem 2:1 (0:1) bei Borussia Dortmund verbesserte sich das vielerorts bereits abgeschriebene Team von Trainer Markus Gisdol am letzten Saison-Spieltag auf den 16. Rang und rettete sich damit in die Relegationsspiele gegen den 1. FC Kaiserslautern.

Vor 80 645 Zuschauern im ausverkauften Signal-Iduna-Park verdarb der zweimalige Elfmeterschütze Sejad Salihovic (77./82.) den Dortmundern die Generalprobe für das Champions-League-Finale in einer Woche gegen den FC Bayern in London. Dabei sah der BVB nach dem frühen 1:0 durch Robert Lewandowski (6. Minute) lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch in der hektischen Schlussphase mit einem Platzverweis für Keeper Roman Weidenfeller (82.) ging die Ordnung verloren.

Die im Vergleich zum vorigen Spiel gegen Hamburg (1:4) auf gleich vier Positionen vorgenommenen Umstellungen schienen sich für die Hoffenheimer nicht bezahlt zu machen. Schon früh lagen sie hinten. Nach Flanke von Marcel Schmelzer wehrte 1899-Keeper Koen Casteels einen Kopfball von Jakub Blaszczykowski unglücklich ab. Den Abpraller nutzte Lewandowski aus kurzer Distanz zu seinem 24. Saisontreffer.

Der Rückstand nahm den Gästen die Zuversicht. Ohne große Mühe kontrollierte der BVB, der bis auf den verletzten Mario Götze in Bestbesetzung antrat, die Partie und erspielte sich weitere gute Möglichkeiten. So scheiterte Blaszczykowski (11.) nach sehenswertem Solo an Casteels. Binnen vier Minuten boten sich Lewandowski gleich drei Chancen, sein Torkonto weiter zu erhöhen. Die ersten beiden Male klärte der 1899-Schlussmann (35./37.) in großer Not, das andere Mal verfehlte der Pole (39.) das Tor knapp. Angriffe der Hoffenheimer blieben Mangelware. Allerdings war Firmino dem Ausgleich nahe, fand aber seinen Meister in Weidenfeller.

Auch nach Wiederanpfiff dominierte der Champions-League-Finalist zunächst das Geschehen. Einzig die dürftige Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig: Kevin Großkreutz (53.), Ilkay Gündogan (54.) und Sebastian Kehl (67.) scheiterten an Casteels oder der Latte.

Doch in einer dramatischen Schlussphase wendete sich das Blatt zugunsten des Außenseiters. Nach Foul von Mats Hummels an Kevin Volland entschied Schiedsrichter Jochen Drees auf Strafstoß, den Salihovic eiskalt verwandelte. Fünf Minuten später verursachte BVB-Keeper Weidenfeller mit einer Notbremse den zweiten Strafstoß. Im Duell mit dem ins Tor beorderten Großkreutz behielt Salihovic erneut die Nerven. Ein Abseitstor von Schmelzer zum vermeintlichen 2:2 sorgte in der Nachspielzeit für zusätzliche Aufregung.

Dietmar Hopp blieb der Anblick der jubelnden Profis verwehrt. Um sich die Schmähgesänge der Dortmunder Fans zu ersparen, hatte der Mäzen und Milliardär das Team bei der schwierigsten Mission der Clubgeschichte nicht begleitet.

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