Der FC Thun kann sein Heimspiel gegen St. Gallen mit 3:0 gewinnen und damit bis auf einen Punkt zum FC Sion und dem fünften Rang aufrücken. Die Tore erzielten Schneuwly und Wittwer in der Startviertelstunde sowie kurz vor dem Schlusspfiff auch noch Siegfried. St. Gallen offenbarte für einmal grosse Mängel in der Verteidigung und verliert durch die Niederlage etwas den Anschluss an den zweiten Platz.

Thun legte los wie die Feuerwehr und ging schon nach vier Minuten mit 1:0 in Führung. Dem Tor des Thuner Torjäger Marco Schneuwly haftet allerdings der Makel an, dass Schneuwly aus einer Abseitsposition gestartet ist. Schon in der 12. Minute und mit der zweiten Torchance doppelte Thun nach: Zunächst konnte Lopar noch zweimal brillant abwehren, aber im dritten Anlauf war es Wittwer, der den Ball am FCSG-Hüter vorbei brachte. Lopar wurde dabei von seinen Vorderleuten arg im Stich gelassen und dann kam auch noch Pech dazu: Der Schuss von Wittwer wurde gleich doppelt abgelenkt. St. Gallen steckte den Kaltstart aber gut weg und kam in der Folge ebenfalls zu hervorragenden Chancen, konnte aber keine verwerten. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes und unterhaltsames Spiel, nur der Spielstand blieb einseitig.

In der zweiten Halbzeit war St. Gallen zwar sichtlich bemüht, aber gelingen wollte den Gästen nicht viel. Dies lag nicht zuletzt auch an der soliden Leistung der Thuner, welche sich aber keineswegs nur auf das Verwalten des Vorsprunges konzentrierten. Sie nutzten die Freiräume in der St. Galler Abwehr geschickt aus und nur dank einiger toller Paraden von Goalie Lopar konnte sich St. Gallen noch bis fast zuletzt Hoffnungen auf einen Punkt machen. So parierte er beispielsweise in der 52. Minute gegen Schneuwly bravourös und hätte Scarione vier Minuten später die grösste St. Galler Möglichkeit versenkt, hätte das Spiel vielleicht noch einen anderen Verlauf genommen.

Aber das zählt am Ende alles nichts. Siegfried machte mit dem 3:0 in der 90. Minute alles klar. Thun kam alles in allem zu einem verdienten Sieg und kann damit weiter von der Europa League träumen. Ein Punkt beträgt der Rückstand auf den FC Sion jetzt noch und betrachtet man die aktuellen Formkurven der beiden Mannschaften, dann ist ein weiteres Vorrücken der Thuner durchaus denkbar. St. Gallen hingegen konnte mit den Grasshoppers nicht ganz Schritt halten und liegt jetzt vier Punkte hinter dem zweiten Tabellenrang zurück.

Ralph Lehner