Es war ein Abend wie aus dem Bilderbuch für die St. Galler. Nach der Niederlage gegen Luzern stimmte heute Abend alles im Spiel der Ostschweizer. Dagegen präsentierten sich die Sittener äusserst schwach. Man liess sich förmlich abschiessen in der AFG-Arena. Mann des Spiels war einmal mehr Oscar Scarione, der sich als Hattrick-Torschütze feiern durfte.

Die St. Galler kamen überzeugt aus der Garderobe. Sofort riss man das Spiel an sich. Den ersten Abschluss der Partie hatten die Walliser zu verzeichnen. Danach war aber praktisch nichts mehr zu sehen von den Gästen. Es dauerte dann auch nicht mehr lange, bis die St. Galler den ersten Treffer erzielten. Sébastien Wüthrich hämmerte den Ball nach einer Vorlage von Mikael Ishak in die Maschen. Ursprung dieses Treffers war ein weiter Ball aus der Abwehr von Stéphane Besle. Wüthrich wollte es mit diesem Treffer seinem alten Arbeitgeber zeigen, dass sich der Spielertausch mit Regazzoni wohl nicht lohnte. Die St. Galler präsentierten sich eiskalt. Nur gerade sechs Minuten später klingelte es bereits wieder. Oscar Scarione verwandelte einen indirekten Freistoss. Die Entscheidung des Schiedsrichters war allerdings umstritten. Kristian Nushi war bei diesem "Rückpass" zuletzt am Ball. Scarione war dies egal. Flach traf er in die rechte Torhüterecke. Es kam noch bitterer für die Gäste. Scarione traf nur wenige Minuten später gar zum 3:0. Bei seinem Kopfballtreffer musste er gleich selber etwas schmunzeln. Auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte spielten nur die Gastgeber. Die Sittener machten eher mit Schwalben, als mit guten Aktionen auf sich aufmerksam. Erst kurz vor der Pause kamen auch die Walliser etwas besser ins Spiel.

Dieses "Mini-Hoch" der Gäste war nur von ganz kurzer Dauer. Sofort übernahmen wieder die St. Galler das Kommando. Nachdem Scarione in der 49. Minute nur den Pfosten traf, kam er doch noch zu seinem Hattrick. Der Elfmeter in der 69. Minute war nicht zwingend. Ishak hob im Zweikampf mit Dingsdag etwas gar weit ab. Scarione nahm Anlauf und traf. Mit dem dritten Tor und somit dem 20. Saisontreffer krönte er seine Leistung gleich selber. Der Auftritt der St. Galler war an diesem Abend schlicht hervorragend. Die Walliser hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben. Die St. Galler konnten die Kugel schön hin und her spielen, wie im Training. Der einzige Sittener, der sich noch nicht ganz aufgab, war Yannick N'Djeng, der aber an diesem Abend auch nicht traf. Seine Abschlüsse verpassten das Tor allesamt. Nachdem Marco Mathys in der 82. Spielminute das 5:0 nur knapp verpasste, machte es sein Teamkollege Pa Modou besser. Nach einem tollen Steilpass von Nushi auf der linken Seite traf er mit dem linken Aussenrist. Das war der definitive Genickschlag für die Walliser.

Die St. Galler dürfen sich nach dieser Darbietung feiern lassen und sind im Rennen um den Meistertitel nach wie vor mit von der Partie. Dagegen müssen die Walliser über die Bücher. Regazzoni sprach nach dem Spiel von einer "Schande". Interessant wird sein, welche Massnahmen Christian Constantin nach diesem Spiel ziehen wird.