02.02.2013 18:30 Uhr

Hoffenheim beendet lange Negativserie

Sinsheim (dpa) - Riesen-Erleichterung bei 1899 Hoffenheim: Nach neun Spielen ohne Sieg, dem Umbau der halben Mannschaft und der viel diskutierten Degradierung von Torwart Tim Wiese gewann die TSG mit 2:1 (2:1) gegen den SC Freiburg.

Die Kraichgauer verbesserten sich dadurch wieder auf den Relegationsplatz der Fußball-Bundesliga. Ein Doppelpack von Kevin Volland in der 10. und 26. Minute war vor 24 000 Zuschauern die Antwort auf die frühe Freiburger Führung durch Max Kruse (4.). Durch diesen wichtigen Sieg dürfte nach den vielen Negativschlagzeilen der vergangenen Wochen wieder etwas mehr Ruhe bei den Hoffenheimern einkehren.

Der 20 Jahre alte Volland war zwar in diesem badischen Duell der Matchwinner und hat nun bislang jedes der drei Rückrunden-Tore seiner Mannschaft erzielt. Doch noch mehr in den Blickpunkt rückte in der Rhein-Neckar-Arena die neue Hoffenheimer Nummer eins.

Heurelho Gomes stand nur zwei Tage nach seiner blitzartigen Verpflichtung vom englischen Club Tottenham Hotspur bereits im Tor der TSG und wurde von den Fans zunächst mit freundlichem Applaus begrüßt und später während des Spiels sogar bei jeder Entschärfung einer Flanke lautstark gefeiert. Genau solche hohen Bälle waren stets die größte Schwäche des ausgebooteten Ex-Nationalkeepers Wiese gewesen, der am Samstag vermeintlich zum eigenen Schutz vor dem großen öffentlichen Druck nur von der Tribüne aus zuschaute.

Gomes gab der Mannschaft tatsächlich jene Sicherheit, die Wiese nur ganz selten einmal ausstrahlte. Neben dem routinierten Brasilianer liefen auch Verteidiger David Abraham und Stürmer Igor de Camargo zum ersten Mal für die Hoffenheimer auf. Insgesamt gab es bei der TSG fünf Änderungen gegenüber dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt und sogar deren sechs im Vergleich zum 3:5 im Hinspiel in Freiburg. Auch das zeigt, wie viel Unruhe in diesem Team steckt.

Folglich zeigte der Sport-Club in den ersten Minuten auch genau das, was die Hoffenheimer sich erst mühsam erarbeiten müssen: einen selbstbewussten und vor allem eingespielten Auftritt. Kruse nutzte gleich die erste Chance zum 0:1 und Verteidiger Oliver Sorg hätte nur vier Minuten später aus spitzem Winkel gleich nachlegen können (8.). Doch die völlig neu zusammengewürfelten Gastgeber hielten der überlegenen Freiburger Spielanlage mit Erfolg einen unbändigen Einsatz und einige quirlige, schwer zu verteidigende Offensivkräfte (Volland, Firmino, Usami) entgegen. So drehten sie das Spiel.

Dem 1:1-Ausgleich ging ein Pfostenschuss von Roberto Firmino voraus, dessen Abpraller Volland aus kurzer Distanz über die Linie drückte. Beim 2:1 nutzte der U21-Nationalspieler einen haarsträubenden Ballverlust von Freiburgs Sorg im eigenen Strafraum.

Nach der Pause waren die Gäste wieder deutlich überlegen. Im Gegensatz zu den Anfangsminuten fehlte ihnen in der Offensive aber die Durchschlagskraft. Hoffenheim verlegte sich aufs Kontern und war damit gefährlicher als der SC: de Camargo (60.) und Patrick Ochs (89.) vergaben die besten Möglichkeiten. Die Freiburger verpassten durch ihre erste Niederlage bei der TSG die Chance, einen Vereinsrekord aufzustellen: Sie hätten in der Bundesliga zum ersten Mal sieben Auswärtsspiele in Serie ungeschlagen bleiben können.

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