24.11.2012 18:30 Uhr

1:1 beim Duell von Allofs' altem und neuem Club

Wolfsburg (dpa) - Für Klaus Allofs war es das unkomplizierteste Ergebnis: Das Duell zwischen seinem alten und neuen Club endete unentschieden.

Beim 1:1 (0:1) des VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen stand der vor zehn Tagen überraschend gewechselte Fußball-Manager fast mehr im Blickpunkt als die Bundesliga-Profis auf dem Rasen. Dort kamen die Wolfsburger bei Allofs' Heimpremiere zum umjubelten Ausgleichstor durch Bas Dost (64.). Vor 29 723 Zuschauern hatte Marko Arnautovic (35.) den Treffer für die Bremer erzielt, die nach der Gelb-Roten Karte für Lukas Schmitz (62.) fast eine halbe Stunde in Unterzahl waren.

Fast alle Kameras waren schon auf Allofs gerichtet, bevor es richtig losging und Fußball gespielt wurde. Der langjährige Werder-Clubchef war umlagert von mehr als einem Dutzend Fotografen und Kameraleuten, als er erstmals als Wolfsburger Geschäftsführer auf der VfL-Bank Platz nahm. Zuvor hatte der 55-Jährige alle Spieler und Betreuer seines alten Clubs per Handschlag begrüßt und seinen langjährigen Partner Thomas Schaaf in den Arm genommen.

«Die letzten Wochen war es schwieriger», sagte Allofs beim Pay-TV-Sender Sky zur Umstellung: «Heute ist es etwas leichter. Ich bin ja schon acht, neun Tage hier.» Gefasst zeigte sich auch Schaaf, der als Trainer erstmals als Gegner des neben ihm stehenden Allofs ein Interview geben musste. «Wir wussten schon, was auf uns zukommt», kommentierte der Werder-Coach die ungewohnte Situation.

Während der 90 Minuten sah Allofs seine alte Mannschaft lange Zeit engagierter und druckvoller. Werder machte das Spiel, störte früh und spielte schnell nach vorne. Aaron Hunt und Kevin de Bruyne kurbelten die Angriffe an. Allofs' neues Team agierte zurückhaltend, fand erst in Überzahl seinen Rhythmus. In den ersten dreißig Minuten kam der VfL überhaupt nicht gefährlich in den Werder-Strafraum, während die Bremer auf der Gegenseite deutlich aktiver waren und für Unruhe in der VfL-Abwehr sorgten.

Die Wolfsburger, zum sechsten Mal mit der gleichen Startaufstellung, wirkten zu passiv. Gelang ihnen die Balleroberung, wussten sie damit wenig anzufangen. Diego, ein anderer Ex-Bremer, konnte sich erst spät gegen seine ehemaligen Mitspieler durchsetzen.

Bezeichnend war, dass die erste Chance des VfL ein Beinahe-Eigentor von Sokratis (31.) war. Der griechische Nationalspieler schoss den Ball bei einer Rettungsaktion an den Pfosten. Nur drei Minuten später klatschte der Ball nach dem ersten guten Wolfsburger Angriff erneut ans Aluminium, als der Kopfball von Dost knapp das Ziel verfehlte.

Praktisch im Gegenzug erzielte Werder die Führung. Der bis dahin schwache Eljero Elia passte quer durch die unsortierte VfL-Abwehr auf den zuvor ebenfalls blassen Arnautovic, der den Ball locker einschob. Allofs sank in seinem Sitz zusammen, während Schaaf knapp 20 Meter weiter aufsprang, jubelte und Elia in den Arm nahm.

Nach 64 Spielminuten sah das Bild andersherum aus. Zwei Minuten nach dem Platzverweis von Linksverteidiger Schmitz schob Dost nach schöner Vorarbeit des erst in der zweiten Halbzeit aufdrehenden Diego und des eingewechselten Vierinha ein - und Allofs durfte jubeln.

Ein letztes Mal durchschnaufen musste dieser noch, als Aaron Hunt (82.) einen direkten Freistoß an den Wolfsburger Pfosten setzte - ehe dann der Interview-Marathon begann.

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