17.03.2012 21:30 Uhr

Bayern gewinnt 6:0 - Historische Hertha-Pleite

Berlin (dpa) - Die neue Tormaschine FC Bayern hat auch eine völlig überforderte Hertha aus Berlin zerlegt.

Die in allen Belangen überlegenen Münchner setzten sich in der Fußball-Bundesliga beim Club von Ex-Bayern-Coach Otto Rehhagel deutlich mit 6:0 (3:0) durch und rückten zumindest nach Toren wieder ein kleines Stückchen an Spitzenreiter Borussia Dortmund heran. Nach Punkten trennen die Bayern weiter fünf Zähler vom Meister BVB, der am 26. Spieltag Werder Bremen mit 1:0 bezwang. Für Hertha war es die höchste Heimpleite in der Bundesliga-Historie gemeinsam mit dem 0:6 gegen den HSV im April 1980.

Bereits nach 19 Minuten war die einseitige Partie vor 74 244 Fans - davon rund 20 000 Bayern-Anhänger - im ausverkauften Olympiastadion entschieden. Thomas Müller (9. Minute) und Arjen Robben (12. und 19./Foulelfmeter) erstickten mit ihren frühen Toren jede Hoffnung des krassen Außenseiters Hertha im Keim. Später demütigten Mario Gomez (50./Foulelfmeter), Toni Kroos (51.) und abermals Robben (67., Foulelfmeter) noch die fast bemitleidenswerten Herthaner. Von den letzten 19 Duellen gegen den deutschen Rekordmeister konnte Berlin nur ein einziges für sich entscheiden. Hertha ist als schlechteste Rückrundenmannschaft nun auf Abstiegsplatz 17 zurückgefallen - Besserung nicht in Sicht.

Die wiedererstarkten Bayern ließen sich auch ohne Bastian Schweinsteiger, der mit einer Fußreizung aussetzte, von Rehhagels neuem und zunächst nur defensiv orientiertem 4-1-4-1-System nicht stoppen. In den jüngsten drei Pflichtspielen trafen Toptorjäger Gomez und Co. 20 Mal ins Schwarze - der erste Bundesliga-Auswärtssieg 2012 gelang im Spaziergang. Franck Ribery war wie schon beim 7:1 gegen Hoffenheim und beim 7:0 gegen Basel nicht aufzuhalten, seinen Durchbruch zur Grundlinie nutzte Müller zum 1:0. Robben rannte erst Felix Bastians davon und traf dann auch sicher vom Elfmeterpunkt.

Chefcoach Heynckes war wegen einer starken Erkältung erst fünf Stunden vor dem Anstoß in Berlin zu seiner Mannschaft gestoßen - eigentlich hätte sich der 66-jährige Fußball-Lehrer die Strapazen sparen können. In Heynckes 600. Spiel als Bundesliga-Trainer bespaßten sich seine Profis ganz allein. Vor dem zweiten Elfmeter überreichte Robben den Ball an Gomez, der zuvor schon einige Chancen vergeben hatte. Der Nationalstürmer markierte vom Punkt Ligator Nummer 22. Und auch Auswahl-Kollege Kroos durfte sich noch ohne sichtbare Gegenwehr in die Torschützenliste eintragen.

Die Gastgeber hatten sich mit mehreren Leuten erst nach 30 Minuten in die gegnerische Hälfte gewagt. Raffael, der überraschend als einzige Angriffsspitze agierte, und Ramos hatten zumindest vage Möglichkeiten auf eine Ergebniskosmetik. Einmal musste Kroos sogar auf der eigenen Torlinie klären (38.) - doch Hertha kann einfach keine Tore mehr. Zwei Treffer in zehn Pflichtspielen dieses Jahres sagen alles. Zu allem Überfluss musste gegen die Bayern zur Pause auch noch der ehemalige Münchner Thomas Kraft angeschlagen raus.

Bei den Blau-Weißen regiert nur noch Frust. Roman Hubnik hatte Glück, dass er für seine Grätsche gegen Kroos nur Gelb sah. Die Bestrafung folgte auf dem Fuß: Zum zweiten Mal stoppte der junge Morales Dribbelkünstler Ribery regelwidrig im Strafraum. Robben ließ sich die Elfmeterchance nicht entgehen.

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