05.11.2011 18:30 Uhr

3:2: Bremen dreht Spiel gegen Köln

Bremen (dpa) - Der 1. FC Köln bleibt nach einer kuriosen Partie mit einem Pizarro-Hattrick auch im 16. Jahr ohne Sieg in Bremen. Der Fußball-Bundesligist vom Rhein verspielte im ausverkauften Weserstadion eine 2:0-Pausenführung und musste mit einer 2:3-Niederlage heimfahren.

Die Kölner, die zuletzt 1995 in Bremen gewonnen haben, sahen vor 41 500 Zuschauern nach Treffern von Christian Clemens (3. Minute) und Lukas Podolski (45.) wie der sichere Sieger aus. Doch die Bremer kamen dank einer packenden Aufholjagd zu drei Toren von Claudio Pizarro (49., 54./Foulelfmeter und 86.) und zu drei Punkten.

Die Kölner zeigten in Bremen 45 Minuten eine clevere Darbietung, verloren dann aber die Kontrolle und zudem Henrique Sereno durch Rot (53.) nach einem Foul an Markus Rosenberg im Strafraum. Pizarro verwandelte anschließend sicher - genauso wie schon vier Minuten nach Wiederanpfiff bei seinem Drehschuss aus knapp zehn Metern. Der peruanische Angreifer, der bis zu dieser Partie schon an elf der zwölf letzten Werder-Treffer beteiligt war, erwies sich erneut als Lebensversicherung und spielte Weltklasse.

Von der 78. Minute an waren die Kölner nur noch zu neunt auf dem Platz, weil Ammar Jemal verletzt vom Platz humpelte und Trainer Stale Solbakken bereits dreimal gewechselt hatte. Werder hatte nun noch mehr Platz und nutzte die Überzahl zu einem weiteren Treffer - natürlich von Pizarro. Es war sein elftes Saisontor.

Nach solch einem packenden Spielverlauf hatte es bis zur Pause nicht ausgesehen. Die Rheinländer, die zuletzt in zehn Partien in Bremen nur einen mageren Zähler geholt hatten, standen in der Defensive lange dicht gestaffelt und attackierten früh. Und sie suchten zudem schnell den Weg in die Bremer Hälfte.

Wie unzufrieden Werder-Trainer Thomas Schaaf anfangs war, dokumentierte er mit einer der ungewöhnlichsten Auswechslungen seiner Laufbahn: Bereits acht Minuten vor der Pause holte der Coach gleich zwei Spieler vom Platz - Höchststrafe für Mehmet Ekici und Lukas Schmitz. Das Spiel nach dem schnellen Kopfballtor des ungedeckten Clemens ärgerte den Coach offensichtlich fast so sehr wie die Schiedsrichter-Leistung von Michael Weiner.

Schaaf wirbelte seine Aufstellung durcheinander, brachte für den Zehner und den Linksverteidiger den Sechser Philipp Bargfrede und den Stürmer Markus Rosenberg. Besser wurde es dadurch nicht sofort. Vielmehr nutzten die Kölner das folgende Durcheinander in der Bremer Mannschaft schnell zum zweiten Treffer durch den lässig abgeschlossenen Konter von Podolski.

Podolski war auf dem Papier als einziger Stürmer der Alleinunterhalter im Sturm, doch erhielt er in der ersten Halbzeit viel Unterstützung aus dem Mittelfeld. Der seit Wochen erfolgreiche Nationalspieler glänzte erneut, sowohl als Vorlagengeber beim ersten Treffer als auch beim eigenen Abschluss. Nach dem Wechsel war er allerdings zwangsläufig auch mit Abwehraufgaben beschäftigt.

Die Bremer wollten eigentlich nicht schon wieder früh in Rückstand geraten wie in den meisten der bisherigen Bundesligapartien, doch mussten sie nach den Nachlässigkeiten vor der flotten Kölner Führung erneut dem Gegner hinterherlaufen. Dank Pizarro gab es wieder einmal ein Happy End.

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