26.10.2011 19:00 Uhr

Titelverteidiger Ried gewinnt Cup-Krimi bei Rapid

Titelverteidiger Ried hat Rapid am Nationalfeiertag im Achtelfinale des ÖFB-Cups aus dem Bewerb geworfen. Die Oberösterreicher setzten sich vor nur 6.500 Zuschauern im Hanappi-Stadion knapp mit 2:1 (1:1,1:1) nach Verlängerung durch und machten damit den ersten Sieg in Hütteldorf gegen Rapid überhaupt perfekt.


Die Rieder hatten die Wiener auch schon in der vergangenen Saison (2:1 in Ried am 4. Mai im Halbfinale) auf dem Weg zum Titelgewinn ausgeschaltet. Anel Hadzic sorgte in der 114. Minute mit einem tollen Weitschuss aus 20 Metern genau ins Kreuzeck für die Entscheidung zugunsten der Truppe von Chefcoach Paul Gludovatz. In der regulären Spielzeit hatten Thomas Hinum (14.) sowie Christopher Drazan (19.) getroffen. Die Rapidler Drazan (100.) und Michael Schimpelsberger (116./jeweils Foulspiel) sahen in der Verlängerung die Gelb-Rote Karte.


Die Rapidler blieben damit als fünfter Bundesliga-Club nach dem SC Wr. Neustadt (1. Runde 0:1 gegen Rapid Amateure), SV Mattersburg (2. Runde 1:1 n.V., Elferschießen 4:5 gegen Red Bull Juniors), Kapfenberger SV (2. Runde 1:2 n.V. gegen SVG Reichenau) und Wacker Innsbruck (Achtelfinale 0:1 gegen Grödig) auf der Strecke.


Der leichte Aufwärtstrend der Wiener, die zuletzt im Derby ein 1:1-Remis gegen die Austria geholt hatten, war in der ersten Hälfte ersichtlich. In Rückstand gerieten die Hütteldorfer aber trotzdem. Ausgerechnet ein Schuss des Ex-Rapidlers Hinum wurde von Pichler unhaltbar für Rapid-Goalie Helge Payer genau ins kurze Eck abgefälscht (14.). Die Gastgeber reagierten sofort und das in Weltklasse-Manier. Einen flach und ans Fünfereck gespielten Hofmann-Eckball spielte Burgstaller zurück auf Drazan, dessen Volleyschuss genau im Kreuzeck einschlug (19.).


Nach dem Seitenwechsel agierten die zuvor überlegenen Rapidler wie schon öfters in dieser Saison einfallslos, die Rieder standen kompakt und waren auch gefährlicher. Payer hatte mit einem abgefälschten Carril-Schuss große Mühe (57.), zudem verfehlte Casanova eine Basala-Mazana-Flanke per Kopf nur knapp (60.).


Erst in der Schlussviertelstunde nahm die Partie wieder etwas an Fahrt auf. Katzer rettete bei einem Hinum-Schuss im Liegen, Payer wäre geschlagen gewesen (76.). Im Gegenstoß zeichnete sich Ried-Goalie Gebauer bei einem gut angetragenen Burgstaller-Schuss aus (77.). Die Verlängerung war perfekt, nachdem Rapid-Kapitän Hofmann im Strafraum in die Wolken geschossen (89.) und Nacho (90.+3) nur das Außennetz getroffen hatte.


In der Verlängerung waren beiden Mannschaften die körperlichen Strapazen anzumerken, Hälfte eins war nur ein gegenseitiges Abtasten, große Highlights waren daher Mangelware. Burgstaller lief alleine auf Gebauer zu, legte sich den Ball aber etwas stümperhaft zu weit vor (96.). In der 100. Minute schwächten sich die Rapidler selbst, Drazan sah nach einem Foulspiel an Hadzic völlig zurecht die Ampelkarte.


Die Rieder konnten aus der numerischen Überlegenheit kaum Kapital schlagen, schafften dank eines herrlichen Weitschusses von Hadzic, bei dem Payer chancenlos war (114.), aber trotzdem die Entscheidung. Nach dem Ausschluss von Schimpelsberger kämpften neun Rapidler noch vergeblich um den Ausgleich, sie müssen aber weiter seit 1995 auf einen Cupsieg warten.


apa

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