01.10.2011 18:30 Uhr

0:1 in Freiburg: Gladbach stolpert

Freiburg (dpa) - Der SC Freiburg hat den Höhenflug von Borussia Mönchengladbach erst einmal gestoppt. Der Tabellenvorletzte besiegte den bislang so überraschend hartnäckigen Bayern-Verfolger mit 1:0 (1:0) und verschaffte sich selbst etwas Luft im Keller der Fußball-Bundesliga.

Der Siegtreffer passte zum zerfahrenen und kampfbetonten Verlauf dieses Spiels: Johannes Flums Distanzschuss in der 19. Minute wurde vom Gladbacher Thorben Marx unhaltbar für seinen Torwart abgefälscht. Wirklich herausgespielt wurde vor 24 000 Zuschauern selten einmal etwas.

SC-Trainer Marcus Sorg wird dies egal gewesen sein, denn sein Team hatte in den vergangenen Wochen zwar zeitweise besser gespielt, dafür aber dreimal in Serie verloren und dabei die erschreckend hohe Anzahl von 13 Gegentoren kassiert. Diesmal belohnten sich die Breisgauer für ihren großen Einsatz und ihre Laufbereitschaft und rundeten eine aus Sorgs Sicht beruhigend verlaufene Woche perfekt ab.

Denn Freiburgs Vorsitzender Fritz Keller hatte seinem neuen Trainer erst am Montag bei der Jahreshauptversammlung das Vertrauen ausgesprochen («Wir verlieren nicht den Kopf»). Drei Tage später folgte die Ankündigung von Sportdirektor Dirk Dufner, sich in der Winterpause um Verstärkungen für die wackelige Abwehr zu bemühen.

Die Überraschungsmannschaft aus Gladbach hielt der Sport-Club am Samstag mit reiner Willenskraft in Schach. Zählbares kam dabei außer einem ersten Schuss von Flum (2.), seinem Torerfolg und zahlreichen Abseitspositionen nicht heraus. Aber die Gäste machten aus den auch diesmal erkennbaren Abwehrschwächen der Freiburger zu wenig.

Ganz sporadisch, etwa wenn Nationalspieler Marco Reus vor den Augen von Bundestrainer Joachim Löw zu einem Dribbling ansetzte oder über Igor de Camargo zügig kombiniert wurde, blitzte das Gladbacher Potenzial auf. Die Mannschaft von Lucien Favre hatte auch die klar besseren Chancen, als SC-Torwart Oliver Baumann einen Schuss von Marx (40.) sowie einen Kopfball von Dante (75.) parierte oder Reus kurz nach der Pause völlig frei stehend am Tor vorbeischoss (48.). Für den vierten Sieg in Serie tat die Borussia aber zu wenig. So blieb aus ihrer Sicht nur eine bemerkenswerte Statistik hängen: Zum sechsten Mal in dieser Saison endete ein Gladbacher Spiel 0:1 oder 1:0.

Wie sehr diese Mannschaft trotz der Niederlage in Freiburg von ihrer Geschlossenheit lebt, zeigte die folgende Personalie: Der mit großen Erwartungen verpflichtete schwedische Nationalspieler Oscar Wendt kam erst an diesem Samstag zu seinem Bundesliga-Debüt. Der Linksverteidiger profitierte davon, dass Kapitän Filip Daems aufgrund einer nicht ausgeheilten Wunde am Oberschenkel zuschauen musste.

Während der Partie war es dann das Glück des Schweden, dass die Freiburger sehr schluderig mit ihren Kontermöglichkeiten umgingen. Sie hielten die Gäste in der zweiten Hälfte zwar oft fern vom eigenen Tor, schafften es aber auch nicht, für klare Verhältnisse zu sorgen. So geriet der Sport-Club am Ende noch einmal ins Schwimmen, in der Nachspielzeit rettete Baumann erneut gegen Reus (90.+2).

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