14.05.2011 18:30 Uhr

Wolfsburg schafft Klassenverbleib - Eklat um Diego

Sinsheim (dpa) - Der VfL Wolfsburg den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga gerade noch verhindert. Dank zweier Tore von Mario Mandzukic und eines Treffers von Grafite gewannen die Niedersachsen am letzten Spieltag mit 3:1 (0:1) bei 1899 Hoffenheim und retteten sich als Tabellen-15.

Die Mannschaft ersparte mit diesem Zittersieg ihrem Trainer Felix Magath den ersten Abstieg seiner Karriere. Vor der Partie gab es einen Eklat um Regisseur Diego: Der beleidigte Brasilianer fehlte beim Saisonfinale.

Roberto Firminho hatte die Hoffenheimer in der 49. Minute in Führung gebracht. Mandzukic mit seinen Rückrundentoren Nummer sieben und acht (60./73.) drehte den Spieß um, ehe Grafite vor 30 150 Zuschauern in der ausverkauften Rhein-Neckar-Arena noch zum befreienden 3:1 (78.) traf.

Während der Mannschaftssitzung am Samstagmorgen im Hotel war Diego aufgestanden und wortlos verschwunden. «Er hat den Raum verlassen, nachdem er festgestellt hatte, dass er nicht in der Anfangsformation stand», bestätigte Magath, der zuletzt oft unzufrieden war mit den Leistungen seines Stars, im TV-Sender Sky den ungewöhnlichen Vorfall. «Dass jemand die Sitzung verlassen hat, habe ich noch nicht erlebt.»

Ohne Diego bot Magath ein defensiv orientiertes Team mit den Rückkehren Alexander Madlung und Thomas Kahlenberg auf. Der zuletzt kritisierte Nationalspieler Arne Friedrich behielt aber seinen Platz in der Innenverteidigung, auch Wackelkandidat Diego Benaglio stand zwischen den Pfosten.

Die Hoffenheimer hatten zwar vor der Abschiedsbegegnung von Chefcoach Marco Pezzaiuoli versprochen, keine Wettbewerbsverzerrung zu betreiben, mussten im ersten Durchgang jedoch die Überlegenheit der Gäste anerkennen. Der nach seiner Gelb-Sperre zurückgekehrte Grafite hätte schon vor der Pause für eine Vorentscheidung sorgen können: In der 3. Minute köpfte er nach einer Flanke von Sascha Riether knapp vorbei, und in der 29. Minute scheiterte der brasilianische Ex-Nationalstürmer, als er alleine auf 1899-Keeper Tom Starke zulief.

Auch die Nachricht von der Führung von Mitkonkurrent Borussia Mönchengladbach zur Halbzeit schien die Wolfsburger weiter zu verunsichern: Gylfi Sigurdsson erzielte kurz nach Wiederanpfiff beinahe das 1:0 für Hoffenheim, nur knapp schob der Isländer den Ball am Tor vorbei. Firmino sorgte dann aber für die Führung der Gastgeber.

Jetzt brach die große Hektik aus bei den Gästen, zumal auch Eintracht Frankfurt in Führung lag: Den Spielern stand die Angst in den Augen, Co-Trainer Pierre Littbarski rannte zu den Reservisten und Magath brachte mit Cicero eine weitere Offensivkraft. Nachdem Sigurdsson die Großchance zum 2:0 vergeben hatte, gelang Mandzukic der Ausgleich. Der Kroate mit einem weiteren Treffer und Grafite mit dem 3:1 verhinderten dann ein Waterloo für Wolfsburg.

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