Der Abstiegskracher zwischen der AC Bellinzona und dem FC St. Gallen endet nach turbulenten neunzig Minuten mit einem 1:3-Auswärtssieg für die Ostschweizer. Dank diesem überlebenswichtigen Sieg stehen die Grün-Weissen nun auf dem Barrage-Platz, punktgleich mit Xamax, die Tessiner müssen die rote Laterne übernehmen. Im vierten Duell der Saison gewinnen die St. Galler zum vierten mal gegen die AC Bellinzona.

In der ersten Halbzeit ist es das Heimteam, welches ein deutliches Chancenplus aufweist, der erste Treffer gelingt aber nach einer Viertelstunde den Gästen durch den wiederentdeckten Owona, der erneut ins Schwarze trifft nach einem Hämmerli-Freistoss und anschliessendem Gewühl im Bellinzona-Strafraum. Für die Platzherren vergeben Lustrinelli (14.), Konan (19.) und Mattila (25.) mit seinem Lattenkopfball die besten Chancen, FCSG-Keeper Lopar kann sich mehrfach auszeichnen. Es dauert dann bis kurz vor dem Pausenpfiff, bevor Lustrinelli für den längst fälligen Ausgleich sorgt.

Nach dem Pausentee können beide Teams nicht ganz verbergen, warum sie im Tabellenkeller feststecken - viele Fehlpässe, technische Mängel und fehlende Präzision prägen das Spielgeschehen im Stadio Comunale. Es passiert nicht viel, bis Konan (70.) mit dem zweiten Aluminiumtreffer nach seinem Kopfball eine wahnsinnige Schlussphase einläutet. In der 75. Minute folgt die spielentscheidende Szene, welche noch für Diskussionsstoff sorgen wird: Lopar fällt Feltscher penaltyreif im St. Galler Strafraum, aber den Penaltypfiff und den Platzverweis verweigert Schiri Laperrière den aufgebrachten Tessinern, im Gegenzug zeigt er nach einem leichten Berührung an Regazzoni auf den Punkt zum Elfmeter für den FC St. Gallen. Scarione lässt sich das Geschenk nicht nehmen und versenkt eiskalt, bevor Regazzoni (86.) dank gütiger Mithilfe von ACB-Ersatzkeeper Zotti für die endgültige Entscheidung sorgt.

Drei Runden vor Schluss schöpft der FC St. Gallen nun also wieder Hoffnung auf den Ligaerhalt, der Sieg im Tessin war unter dem Strich glücklich, aber nicht unverdient. Im schwierigen Restprogramm gegen den FC Luzern, den FC Basel und die Young Boys werden die Ostschweizer noch Punkte brauchen, denn die AC Bellinzona hat das scheinbar leichtere Restprogramm gegen Xamax, Thun und GC. Es bleibt in der Super League weiterhin spannend, sowohl im Titelkampf, als auch im Abstiegsstrudel.

Andrin Bosshard