13.11.2010 21:30 Uhr

Mainzer Boy-Band aus dem Takt - 0:1 gegen Hannover

Mainz (dpa) - Die Boy-Group des FSV Mainz 05 ist weiter gehörig aus dem Takt. Das Team von Trainer Thomas Tuchel verlor gegen Hannover 96 verdient mit 0:1 (0:1) und rutschte nach der dritten torlosen Niederlage in Serie hinter Bayer Leverkusen auf den dritten Platz der Fußball-Bundesliga ab.

Vor 20 000 Zuschauern besiegelte Sergio Pinto mit einem Fernschuss (44. Minute) die dritte Heimniederlage der Rheinhessen, die in einer sehr zerfahrenen Partie erst nach der Gelb-Roten Karte gegen 96-Kapitän Steven Cherundolo (68.) zu guten Chancen kamen. Seit 290 Minuten warten die Mainzer nun schon auf einen Treffer.

«Mainz hat uns alles abverlangt. Unsere Marschroute, gut zu stehen, alles eng zu machen, ist aber aufgegangen», erklärte Hannovers Trainer Mirko Slomka. «Wir haben ihnen das Spiel mit der Gelb-Roten Karte etwas leicht gemacht. Aber ich denke, dass wir kämpferisch der verdiente Sieger sind», meinte Pinto. Beim Tor des Abends kam «der Ball perfekt», sagte der Mittelfeldspieler, dem DFB- Sportdirektor Matthias Sammer bescheinigte: «Sergio ist in der Form seines Lebens.»

«Da beißt die Maus keinen Faden ab: Das war kein gutes Spiel von uns, viel zu verkopft, zu verkrampft. Da werden wir in dieser Serie mit Niederlagen bestraft», analysierte Tuchel. Der Österreicher Christian Fuchs sah es ebenso wie sein Trainer: «Wir laufen, zwicken, beißen bis zum Umfallen - dass wir dann vorne nichts reinbringen, ist natürlich sehr bitter.»

Tuchel, der auf Eugen Polanski, Sami Allagui und Marco Caligiuri verzichten musste, ließ überraschend auch den in die Nationalmannschaft berufenen André Schürrle zunächst auf der Ersatzbank. Dafür feierte der Nigerianer Haruna Babangida sein Saisondebüt. Bei Hannover standen für den gesperrten Moritz Stoppelkamp und den verletzten Mohamed Abdellaoue Jan Schlaudraff und Manuel Schmiedebach in der Startelf.

Der Tabellenzweite wollte die jüngsten Niederlagen gegen Dortmund und in Freiburg vergessen machen, doch dabei spielten die zuletzt zweimal mit 0:4 unterlegenen Niedersachsen da nicht mit. Mit aggressivem Pressing und hoher Laufbereitschaft ließen die Hannoveraner den Gastgebern keine Luft. Fast hilflos stolperten die Rheinhessen von einer Verlegenheit in die nächste. Statt gepflegtem Aufbauspiel gab es Ballverluste in Serie.

Doch nutzen konnten die Norddeutschen die Schwächen in allen Mannschaftsteilen nicht. Erst Pinto ließ mit einem «Knaller» aus gut 30 Metern Torhüter Wetklo keine Chance. Die Mainzer hätten zuvor in Führung gehen können, doch zielte Lewis Holtby zu hoch (41.).

Tuchel reagierte auf das erste Pfeifkonzert der Fans in dieser Saison und brachte Schürrle für den blassen Holtby. Das Bemühen war erkennbar, durchdachter wurden die Aktionen in der zerfahrenen Partie aber nicht. Ein Freistoß von Andreas Ivanschitz beschwor Gefahr herauf, doch Florian Fromlowitz rettete mit einer Glanzparade (56.).

Auf der Gegenseite verpasste Didier Ya Konan knapp (59.). Banbangida hätte sich in die Herzen der Mainzer spielen können, doch sein Kopfball strich knapp am Tor vorbei (70.). Wenig später stand ihm Fromlowitz im Weg (72.).

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