15.07.2010 21:00 Uhr

Austria-Fehlstart in EL-Quali

Die Austria muss auf dem Weg in die Gruppenphase der Europa League bereits in der 2. Qualifikationsrunde zittern. Im "Geisterspiel" gegen den bosnischen Club Siroki Brijeg mussten sich die Wiener am Donnerstagabend mit einem 2:2 begnügen. Österreichs Vizemeister geriet dabei zweimal in Rückstand. Das Rückspiel auswärts am 22. Juli wird für die Austria damit alles andere als ein Spaziergang.


Wagner (26.) und Josip Topic (54.) nutzten schwere Stellungsfehler der Hausherren bei Standardsituationen eiskalt aus. Die Austria erarbeitete sich vor einer leeren Kulisse zwar ein klares Chancenplus, agierte aber im Abschluss zu nachlässig. Roland Linz (50.) und der eingewechselte Schumacher (57.) sorgten zumindest noch für ein Remis. Nach zwei Gegentreffern ist die Elf von Karl Daxbacher in Siroki Brijeg nun aber schon fast zum Siegen verdammt.


Bei Temperaturen von über 30 Grad vertraute Daxbacher in der Start-Elf mit Marko Stankovic auf nur einen Neuzugang. In Abwesenheit der verletzten Stammkräfte Milenko Acimovic und Tomas Jun agierte der Ex-Italien-Legionär als hängende Spitze hinter Solo-Stürmer Linz. Die Austria übernahm in ihrem ersten Pflichtspiel der neuen Saison vor rund 250 Zaungästen aus Medien, Sponsoren, Clubmitarbeitern und Stadionpersonal auch bald das Kommando. Allein mit den Toren wollte es nicht klappen.


Austria mit zahlreichen Chancen


Siroki Brijeg verteidigte im Duell zweier Vizemeister geschickt, Linz war bis auf einen überhasteten Abschluss in der 3. Minute im Sturmzentrum weitgehend abgemeldet. Einzig der agile Stankovic stellte die Bosnier vor Probleme. Per Kopf (19.) scheiterte der 24-Jährige aber ebenso an Torhüter Bandovic wie kurz vor dem Pausenpfiff mit einem zu zentral angetragenen Schuss (45.). Die im Vorjahr an Sturm Graz gescheiterten Bosnier hatten zu diesem Zeitpunkt bereits den ersten Auswärtstreffer erzielt.


Bei einem Freistoß von Silic klappte das Stellungsspiel der Wiener überhaupt nicht, der Brasilianer Wagner drückte den Ball mit dem Oberschenkel und via Schienbein von Julian Baumgartlinger über die Linie. Für die Austria doppelt bitter: Bereits das zum Freistoß führende Foulspiel von Manuel Ortlechner war mehr als unnötig.


Der Trainer reagiert


Coach Daxbacher reagierte zur Pause mit der Hereinnahme von Schumacher anstelle von Rechtsverteidiger Vorisek und der Umstellung auf ein klassisches 4-4-2. Der mit der Kapitänsschleife bedachte Linz nutzte den sich bietenden Platz umgehend, setzte sich im Strafraum gegen drei Verteidiger durch und traf zum Ausgleich. Dieser währte allerdings nicht lange. Wieder war es eine Standardsituation, die die Schwächen in der violetten Abwehr schonungslos aufzeigte. Erneut bediente Silic von links per Freistoß einen Mitspieler, Torschütze Topic konnte sträflich vernachlässigt einköpfeln.


Zwar schafften die Favoritner fast postwendend den neuerlichen Ausgleich durch Schumacher, mehr war trotz Dauerdruck im Finish aber nicht mehr drin. Linz nach idealer Vorarbeit von Schumacher (73.) sowie der Brasilianer selbst (79.) ließen noch zwei große Chancen auf den Siegestreffer aus.


apa

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