08.05.2010 18:30 Uhr

Zu Lehmanns Abschied: VfB in der Europa League

Sinsheim (dpa) - Der VfB Stuttgart hat im letzten Spiel von Torwart Jens Lehmann die Teilnahme an der Europa League perfekt gemacht. Den Schwaben reichte zum Saisonfinale ein 1:1 (1:1) im Derby bei 1899 Hoffenheim, um im Fernduell mit dem Hamburger SV den sechsten Tabellenplatz zu sichern.

Vor 30 150 Zuschauern in der Rhein-Neckar-Arena musste Ex-Nationalkeeper Lehmann nur bei einem Kopfball des früheren VfB-Jugendspielers Boris Vukcevic (44. Minute) hinter sich greifen. Cacau hatte zwei Tage nach seiner Nominierung für den vorläufigen deutschen WM-Kader den VfB mit seinem 13. Saisontor in Führung gebracht (19.).

Die Hoffenheimer beendeten ihr zweites Jahr im Fußball-Oberhaus als Tabellenelfter, warten aber weiter auf den ersten Bundesliga-Sieg gegen den Landesrivalen. Stuttgart krönte mit dem Einzug ins internationale Geschäft eine sagenhafte Rückrunde mit 39 Punkten unter Trainer Christian Cross und blieb im achten Spiel hintereinander unbesiegt.

Gegen zunächst schwache Gastgeber musste der 40-jährige Lehmann in seinem 394. Bundesliga-Spiel erstmals bei einem Schuss von Sejad Salihovic in der 33. Minute eingreifen. Bis dato hatte die Elf von Ralf Rangnick alle Mühe gegen den mit den WM-Kandidaten Cacau, Christian Träsch, Sami Khedira und Serdar Tasci angetretenen Gegner. Bei 1899 stand wieder Daniel Haas zwischen den Pfosten: Der verletzte Timo Hildebrand wurde vor der Partie gegen seinen Ex-Club mit einem Geschenkkorb verabschiedet und ist auf Vereinssuche. Einen Blumenstrauß gab es für Lehmann zum Karriereende.

Gegen den präzisen Flachschuss von Cacau - schön von Ciprian Marica in Szene gesetzt - war Haas beim 0:1 machtlos. Erst nach einer halben Stunde machte Hoffenheim mehr Druck gegen die etwas sorglos auftretenden Stuttgarter. Über seinen ersten Erstliga-Treffer jubelte dann der 20-jährige Vukcevic nach einer Ecke von Salihovic - es war zudem das letzte Gegentor in der Karriere Lehmanns.

In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit traf Salihovic noch den linken Pfosten, der Abpraller traf Angreifer Vedad Ibisevic zu unvermittelt am Bein. Stürmisch ging es für Lehmann weiter: Nach einer Stunde hatte der WM-Torhüter von 2006 Glück, dass Carlos Eduardo nur die Latte traf.

Zuvor hatte Marica die Chance zur erneuten Führung der Stuttgarter vertändelt. Vom Rückstand des Tabellennachbarn Hamburger SV bis kurz vor Schluss in Bremen informiert, riskierte der VfB nicht mehr viel und verwaltete mit Mühe, aber erfolgreich das Remis. Um 17.19 Uhr sammelte Lehmann nach 21 Jahren auf der Profibühne seine Trinkflasche so gelassen ein, als ginge es nächsten Samstag weiter. In der Europa League müssen die Schwaben von August an aber mit einem anderen Torwart antreten.

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