01.05.2010 18:30 Uhr

Bayern «müllern» sich zum 22. Meistertitel

München (dpa) - Jubel in München - die Triple-Jäger des FC Bayern haben den ersten Titel zu 99,999 Prozent eingefahren. Nach dem 3:1 (2:0)-Sieg gegen Bochum brauchen die von Dreifach-Torschütze Thomas Müller angeführten Münchner die Meisterschale beim Saisonfinale in Berlin nur noch abzuholen.

Die 22. Meisterschaft kann der Spitzenreiter bei drei Punkten und 17 Toren Vorsprung auf Schalke selbst mit einer Niederlage am letzten Bundesliga-Spieltag beim Tabellenletzten Hertha BSC - auch dank der frenetisch bejubelten Schützenhilfe des SV Werder Bremen gegen Schalke 04 - kaum noch verspielen. So dachten auch die 69 000 Zuschauer in der Allianz Arena, die selig sangen: «Oh, wie ist das schön.»

Im 50. Pflichtspiel unter Erfolgstrainer Louis van Gaal war Jung-Nationalspieler Müller der Mann des Tages. Der 20-Jährige erzielte seine Saisontore elf bis 13 (20./22./69. Minute) für die Bayern, die vier Tage nach dem Einzug ins Champions-League-Finale erneut prächtig aufspielten. Für den VfL Bochum traf Christian Fuchs mit einem platzierten Freistoß (85.). Interimstrainer Dariusz Wosz konnte beim VfL auf Anhieb kein Wunder vollbringen. Im Heimspiel gegen Hannover 96 kommt es am 34. Spieltag für die auf einen direkten Abstiegsplatz abgestürzten Bochumer zu einem echten Endspiel.

Ex-Nationalspieler Wosz hatte beim VfL zwei Tage nach der Entlassung von Heiko Herrlich Mut bewiesen, baute die Startelf auf vier Positionen um und bot in Stanislav Sestak und Zlatko Dedic zwei Stürmer auf. Umsonst: Wie ein ICE rollte die Bayern-Offensive an, Ivica Olic (5./6.) und Müller (5.) hatten die ersten Chancen.

Der Ball lief geschmeidig durch die Münchner Reihen - und Müller kam früh zum Doppelschlag: Beim 1:0 lenkte der Nationalspieler eine Flanke von Philipp Lahm mit der Brust ins Tor. Zwei Minuten später vollendete er eine Volley-Kombination über Lahm und Franck Ribéry per Kopf. Nach der Zirkus-Nummer nahmen die Bayern ein wenig Gas raus.

In der Endphase der ersten Hälfte durften auch die Bochumer an einem Tor schnuppern: Paul Freier prüfte FCB-Keeper Hans-Jörg Butt (28.), Milos Maric schoss einen Freistoß knapp vorbei (33.) und Sestak verfehlte das Bayern-Tor knapp nach Vorlage von Dedic (39.).

Nach der Pause zogen die erstmals in ihren neuen, rot-weiß gestreiften Heimtrikots spielenden Bayern das Tempo wieder an. Olic, der Drei-Tore-Held vom Champions-League-Halbfinalsieg in Lyon, scheiterte aus spitzem Winkel (49.). Müller verpasste nach Vorarbeit des mit Sprechchören gefeierten Ribéry zunächst sein drittes Tor mit einem Pfostenschuss (54.). Auch der im Abschluss dieses Mal unglückliche Olic zielte nochmals knapp daneben (61.). Und auch Ribéry fand in VfL-Schlussmann Philipp Heerwagen seinen Meister.

Aber all diese Szenen - und fast auch der dritte Streich von Müller - gingen immer mehr in dem Jubel über die Bremer Tore in Gelsenkirchen unter. Die Arena «brannte» jetzt, wie es Nationalspieler Lahm vorausgesagt hatte. Auf dem Platz konnte der quasi neue deutsche Meister zum Schaulaufen übergehen, während auf den Rängen die Stimmung immer mehr hochkochte. Der eingewechselte Mario Gomez verpasste per Lattentreffer noch ein viertes Münchner Tor (81.), ehe Fuchs das Bochumer Ehrentor gelang.

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