10.02.2010 23:30 Uhr

Schalke besiegt Pokalschreck Osnabrück

Osnabrück (dpa) - Schwach gespielt, aber erfolgreich: Der FC Schalke 04 hat den Siegeszug von Pokalschreck VfL Osnabrück beendet. Der Fußball-Bundesligist schlug den Drittligisten mit 1:0 (0:0) und bejubelte trotz einer enttäuschenden Leistung den Sprung in das Halbfinale des DFB-Pokals.

Den Schalker Treffer schoss vor 16 130 Zuschauern in der ausverkauften Osnatel-Arena Kevin Kuranyi (59.). Der Tabellenführer der 3. Liga kann sich aber mit der erzielten Millioneneinnahme aus dem Cup-Wettbewerb und dem Lob für den couragierten Auftritt trösten.

«Wir wussten, dass wir von Anfang an hart arbeiten müssen», sagte Matchwinner Kuranyi. «Wir wollten unbedingt gewinnen, das haben wir geschafft.» Die Enttäuschung hielt sich derweil bei den Osnabrückern in Grenzen: «Wir können alle stolz auf uns sein. Wir haben die Schalker auf Distanz gehalten. Kompliment an die Mannschaft», meinte Benjamin Siegert.

Rostock, Hamburg, Dortmund: Die bisherigen VfL-Opfer schienen bei den Schalkern für großen Respekt gesorgt zu haben. Zumindest versuchten die Gäste aus Gelsenkirchen in der Anfangsphase, mit Härte die Ambitionen der Osnabrücker zu stoppen. Doch das gelang nicht.

Eher wirkte Schalke vor allem im Mittelfeld zunehmend gehemmt und unkonzentriert im Spielaufbau, viele Missverständnisse und Fehlpässe prägten das Spiel. Alexander Baumjohann war als zentrale Anspielstation im Mittelfeld ein Ausfall. Seine Pässe waren zu ungenau, sie wurden von den Osnabrückern oft erlaufen, und Felix Magath wechselte ihn zur Halbzeit aus. Aber auch der zunächst hinter Baumjohann spielende Ivan Rakitic machte es nicht besser.

Gute Einschussmöglichkeiten waren entsprechend Mangelware. Ein Drehschuss von Kevin Kuranyi (13.) war lange die aufsehenerregendste Szene, ehe der Stürmer nach einer knappen Stunde zuschlug und sein von Konstantin Engel abgefälschter Ball im VfL-Tor landete.

Die Drittliga-Spieler zeigten keine Angst. Frech spielte der Außenseiter nach vorne, wenn sich die Gelegenheit bot - und das war häufiger der Fall als Meister-Coach Magath lieb sein konnte. Das Gastgeber-Team erarbeitete sich dabei auch Chancen: Björn Lindemanns Freistoß (24.) ging ebenso knapp über die Latte wie kurz vor der Pause sein Schuss von der Strafraumgrenze.

Der Gelsenkirchener Keeper Neuer hatte mehr zu tun als er selbst geahnt hatte. Die Schalker Abwehr, die in den drei Pokalpartien zuvor ohne Gegentor geblieben war, erledigte ihre Arbeit bei den Vorstößen der Osnabrücker nicht immer souverän. Sie litt aber vor allem unter den Schwächen des Mittelfeldes.

Die Osnabrücker attackierten die Gäste immer wieder. Bei Ballbesitz schaltete der Drittligist schnell um und versuchte, den Ball fix nach vorne zu bringen. Vor alle der agile Lindemann und der schnelle Siegert sorgten immer wieder für gefährliche Szenen. Nach der Schalker Führung ging den Gastgebern aber langsam die Kraft aus, sodass am Ende eine erneute Pokal-Sensation ausblieb.

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