21.04.2009 23:30 Uhr

Bayer im Finale: 4:1 nach Verlängerung gegen Mainz

Düsseldorf (dpa) - Bayer Leverkusen steht zum dritten Mal im DFB- Pokal-Finale und greift nach 16 Jahren erstmals wieder nach einem Titel. Die in der Fußball-Bundesliga auf Tabellenplatz neun abgestürzte Bayer-Elf setzte sich trotz einer lange Zeit enttäuschenden Darbietung noch mit 4:1 (1:1, 0:0) nach Verlängerung gegen den Zweitligisten FSV Mainz 05 durch. In einem erst am Ende packenden Pokal-Duell verhinderten die späten Tore von Angelos Charisteas (82. Minute), Arturo Vidal (92.), Simon Rolfes (104.) und Michal Kadlec (117.) eine weitere Pleite für den wenig überzeugenden viermaligen deutschen Vizemeister. Vor 35 000 Zuschauern in Düsseldorf hatte Aristide Bancé (89.) die Verlängerung erzwungen. Im Endspiel am 30. Mai in Berlin bekommt es der Pokalsieger von 1993 mit dem Sieger des Nord-Derbys zwischen dem HSV und Werder Bremen zu tun.

Vom «wichtigsten Spiel der Saison» war im Editorial des Stadionheftes zu lesen. Für das Team von Trainer Bruno Labbadia ging es nach dem Bundesliga-Sinkflug um Alles oder Nichts und um die wohl letzte Chance auf die UEFA-Cup-Teilnahme in der kommenden Saison.

Doch der Zweitliga-Dritte aus Mainz füllte in seinem ersten Pokal- Halbfinale die Rolle als Fußball-David gekonnt aus und verpasste nach den Coups gegen den 1. FC Köln und den FC Schalke 04 nur knapp eine weitere Überraschung. Dabei war Leverkusen schwungvoll in den «Cup der letzten Hoffnung» gestartet. Renato Augusto gab nach drei Minuten einen Warnschuss ab, den Mainz-Schlussmann Dimo Wache aber problemlos parierte. Bayer setzte den klassentieferen Kontrahenten unter Druck - doch der Spielaufbau war zu schwerfällig, der letzte Pass zu ungenau. So sahen die Zuschauer in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt eine torszenenarme erste Halbzeit, in der ein Klassenunterschied nur selten zu erkennen war. Leverkusens Michal Kadlec probierte es vergebens aus der Distanz (18.), Patrick Helmes verfehlte aus spitzem Winkel (20.). Mainz ließ mit einer kompakten und stabilen Deckung dem Gegner wenig Raum und beschränkte sich vorwiegend auf die Abwehrarbeit. Nur einmal musste der ganz in Weiß gekleidete Bayer-Keeper René Adler in den ersten 45 Minuten eingreifen, als er nach einem Pass von Roman Neustädter gerade noch vor Markus Feulner retten konnte. «Die Mainzer machen das sehr geschickt», analysierte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler zur Pause. «Wir müssen jetzt ein bisschen ruhiger und nicht ganz so hektisch spielen. Wir werden unsere Chancen bekommen und müssen dann die eine oder andere reinmachen.»

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