11.04.2009 18:30 Uhr

Nach «Barca»-Debakel: Bayern 4:0 gegen Eintracht

München (dpa) - Nach der Schmach von Barcelona hat der FC Bayern München das erste von acht Endspielen in der Bundesliga gewonnen und Jürgen Klinsmann vorerst den Job gerettet.

Gegen eine ähnlich wie die Münchner in der Champions League am Samstag in der Liga überforderte Mannschaft von Eintracht Frankfurt schoss sich der Rekordmeister beim 4:0 (3:0) zumindest ein bisschen den Frust von der geschundenen Fußball-Seele. Franck Ribéry (3. Minute), Luca Toni (17.), Lucio (23.) sowie Bastian Schweinsteiger (48.) erhielten ihrem Club in turbulenten Tagen die Chancen auf den 22. Meistertitel. Für den schwer in der Kritik stehenden Coach, der sich trotz anfänglicher «Klinsmann raus»-Rufe oft mit einem Lächeln auf der Trainerbank zeigte, bedeutete der klare Sieg drei Tage vor dem Rückspiel gegen den FC Barcelona zumindest ein bisschen österlichen Frieden.

Der FC Bayern war vom Anpfiff an nach dem 1:5 in Wolfsburg und dem 0:4 in Barcelona mit Biss um Wiedergutmachung bemüht: Nach 14 Sekunden gab es durch Zé Roberto das erste Foul, nach 131 Sekunden die Führung durch Ribéry. Unhaltbar schlug der 22-Meter-Schuss des Franzosen im Tor der zuvor vier Spiele ungeschlagenen Frankfurter ein. Beim anschließenden Jubel hob der Franzose die rechte Hand, auf der eine 5 zu sehen war. Die Trikotnummer seines Bayern-Freundes Daniel van Buyten, der wegen der Erkrankung seines Vaters nach Belgien gereist war.

Wie drei Tage zuvor in der Champions League vertraute Klinsmann im Tor erstmals auch in der Liga Routinier Jörg Butt und degradierte damit endgültig seine bisherige Nummer 1 Michael Rensing, der anders als sein Trainer aufmunternde Worte aus der Fankurve vernehmen durfte. Die Rufe verstummten bis kurz vor Spielende, vereinzelt war gar «Butt, Butt, Butt» zu hören, denn der 34-Jährige war über 90 Minuten ein sicherer Rückhalt; wenngleich von den harmlosen Hessen auch kaum beschäftigt. Ein Kopfball von Michael Fink (20.) strich knapp am Tor vorbei.

Anders erging es Butts Torwart-Kollegen Oka Nikolov, der schon eine Viertelstunde nach der Führung ein weiteres Mal überwunden wurde. Ribéry lupfte einen Freistoß zu Toni und der Italiener war mit Saisontor elf zur Stelle. Per Kopf stellte Lucio, für den die Statistiker vor der Pause 100 Prozent gewonnene Zweikämpfe errechneten, den Pausenstand her. Die «Klinsmann raus»-Rufe verstummten.

Nach dem Seitenwechsel war dann vor 69 000 Zuschauern in der Allianz Arena weiter Freude angesagt. Einen Ball von Toni konnte Nikolov, dessen Team die letzten 15 Minuten wegen der Verletzung von Benjamin Köhler nur noch zu Zehnt spielte, nicht komplett entschärfen. Schweinsteiger schob als Glücklicher zum 4:0 ein, Pech hatte er dagegen bei einem Freistoß an die Latte wenig später (67.). Größer als über das 4:0 war der Jubel nur, als in der 80. Minute der Gladbacher Ausgleich gegen Wolfsburg eingeblendet wurde, doch mit dem 1:2 wenig später war die Hoffnung auf einen Patzer des Spitzenreiters wieder dahin.

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