Darmstadt (dpa) - Hertha BSC Berlin hat mit viel Mühe die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Der Fußball-Bundesligist gewann beim Süd-Regionalligisten SV Darmstadt 98 nach Verlängerung mit 1:0 (0:0).

Die Mannschaft zeigte vier Tage vor dem Erstrundenspiel im UEFA-Cup gegen den dänischen Vertreter Odense BK aber eine enttäuschende Vorstellung. Yildiray Bastürk erzielte in der 109. Minute den Siegtreffer für die schwachen Berliner und verhinderte damit eine Blamage des Hauptstadtclubs.

Dabei hatte der Bundesligist vor 14 700 Zuschauern im Stadion am Böllenfalltor sehr druckvoll begonnen. Zehn Minuten lang schnürte das Team von Trainer Falko Götz den Regionalligisten nahezu in der eigenen Hälfte ein, versäumte es aber, ein frühes Tor zu erzielen. Die beste Chance für die Gäste vergab Youngster Patrick Ebert, der nur den Pfosten des Darmstädter Tores traf (2.). «Ich denke, dass wir sehr gut begonnen haben. Leider ist uns kein frühes Tor gelungen», sagte Hertha-Coach Götz.

Nach gut einer Viertelstunde konnten sich die «Lilien», die in der Regionalliga zuletzt drei Niederlagen in Serie einstecken mussten, aber vom Druck der Berliner befreien und ihrerseits gefährliche Konter setzen. Zunächst strich ein Kopfball von Stephan Hanke knapp vorbei (14.). Eine Minute später lief Sebastiao allein auf Christian Fiedler zu, scheiterte jedoch am Berliner Torhüter. «Nach 15 Minuten haben wir richtig dagegen gehalten. Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen», erklärte Darmstadts Trainer Gino Lettieri.

Der Bundesliga-Sechste, der lediglich auf Abwehrspieler Christopher Samba (Fieber) verzichten musste, verlor in der Folgezeit immer mehr den Faden. Weder Spielmacher Bastürk noch der Brasilianer Gilberto konnten Linie in das Spiel der Gäste bringen, so dass von einem Klassenunterschied im ersten Durchgang keine Spur mehr war.

Auch nach dem Seitenwechsel fanden die Berliner keine Mittel, die sichere Deckung des ehemaligen Bundesligisten in Bedrängnis zu bringen. Vielmehr war es der Tabellen-14. der Regionalliga Süd, der die besseren Chancen besaß. Zunächst schoss Fiedler den eingewechselten Nico Beigang an, von dessen Körper der Ball knapp über das Tor ging (58.). Dann parierte der Berliner Torwart einen Kopfball von Alberto Mendez aus kurzer Entfernung (68.). Für die Hertha scheiterte lediglich Bastürk vier Minuten vor dem Ende an Darmstadts Torhüter Bastian Becker.

Elf Minuten vor dem Ende der Verlängerung machte es der türkische Nationalspieler besser. Auf Zuspiel von Marko Pantelic überwand Bastürk den Darmstädter Torwart mit einem Schuss aus zwölf Metern und schoss die Berliner damit in die zweite Runde. «Wir sind sehr froh, dass wir weiter dabei sind», sagte Götz nach der Partie erleichtert.