Überraschung: Saarbrücken besiegt Mainz 05 mit 1:0
Saarbrücken (dpa) - Zweitliga-Absteiger 1. FC Saarbrücken hat in der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals für eine Überraschung gesorgt und im Südwest-Derby den Bundesligisten FSV Mainz 05 mit 1:0 (1:0) aus dem Wettbewerb geworfen.
Vor 15 200 Zuschauern im Saarbrücker Ludwigspark erzielte Charles Haffner (42.) den entscheidenden Treffer für den Regionalligisten, der seine Fans mit dem Pokal-Erfolg für den schwachen Saisonstart entschädigte. «Heute ist der Funke vom Rasen aufs Publikum übergesprungen. Unser Konzept ist aufgegangen. Nur mit letztem Einsatz und starker Defensive war die Sensation möglich», freute sich FCS-Coach Michael Henke nach der Überraschung.
Die Mainzer, die in der letzten Saison erst im Viertelfinale an Bayern München scheiterten, zeigten in der zweiten Halbzeit eine engagierte Leistung, doch fehlten bei der ersten Pflichtspiel- Niederlage der Saison im Angriff Durchschlagskraft und Ideen. «Wir hatten uns für diese Pokal-Saison sehr viel vorgenommen. Das müssen wir jetzt verschieben. Wir freuen uns nicht, aber ein Weltuntergang ist das jetzt auch nicht», sagte der Mainzer Trainer Jürgen Klopp, der mit der Einstellung der zweiten Halbzeit durchaus zufrieden war.
Durch einen kuriosen Treffer gingen die Saarländer in Führung. Nikolce Noveski kam gegen den Franzosen Jonathan Jäger zu spät, Du-Ri Cha eilte herbei, konnte den Saarbrücker Haffner aber nicht am Schuss hindern, der am verdutzten 05-Schlussmann Dimo Wache vorbei rollte. Das 1:0 war glücklich, denn bis dahin hatte der Bundesligist die Begegnung deutlich bestimmt. Doch fehlte beim Breitwand-Fußball der Zug zum Tor. Erst nach 24 Minuten tauchte der erstmals in der Mainzer Startelf stehende Edu vor dem FCS-Tor auf, verzog aber knapp.
Die Saarländer mussten gleich auf sechs gesperrte oder verletzte Stammkräfte, darunter auch Torwart-Dino Peter Eich (43), verzichten. Doch mit Einsatz, Kampf und Laufbereitschaft glichen sie das Manko aus. Trainer Henke hatte die defensive Variante gewählt und mit Jäger nur einen Stürmer aufgeboten. Gegen das verstärkte Mittelfeld fiel es den Mainzern schwer, sich bis in den Strafraum durchzuspielen.
Die Standpauke von 05-Trainer Jürgen Klopp wirkte zumindest in kämpferische Hinsicht. Die Mainzer legten einen Zahn zu, doch die Saarbrücker standen ihnen schon bei der Ballannahme auf den Füßen. Durch den schnellen Jäger blieb der Regionalligist immer gefährlich. Doch auch Mainz kam zu Chancen. Edu traf nur das Lattenkreuz (56.), Noveskis Kopfballtreffer wurde wegen Abseits nicht anerkannt (57.).
Klopp brachte mit dem Ex-Saarbrücker Chadli Amri, Ranisav Jovanovic und Otto Addo frisches Offensiv-Potenzial, doch das Saarbrücker Bollwerk hielt dem Druck des Bundesligisten stand. Die letzten Chancen vergaben die eingewechselten Addo (88.) und Jovanovic (90.).